Alpensalamander

(Salamandra atra)

[ Merkmale | Verwechslungsarten | Kaulquappen | Laich | Lebensweise und Lebensraum | Verbreitung | Gefährdung/Schutz | Literatur ]

Steckbrief:

Alpensalamander
Alpensalamander (Bild: Dirk Frühling)

Grösse:
m: 14 cm, w: 15 cm
Merkmale:
Glänzend uni schwarze Haut
Stimme:
keine
Nahrung:
Regenwürmer, Asseln, Spinnen, Insekten, Schnecken und verschiedne Larven
Fortpflanzung:
An Land während der ganzen Aktivitätsphase möglich
Sommer:
Laub- Mischwälder, feuchte Alpweiden, aktiv nachts und in frühen Morgenstunden bei hoher Luftfeuchtigkeit
Überwinterung:
In Felsspalten, hohl liegenden Steinen, totem Holz oder Kleinsäugerbauten
/LaichLarven
Keine, der Alpensalamander gebärt fertig entwickelte Jungtiere.
Verbreitung:
Alpennordhang, Bündnerland ausser Engadin, meist zwischen 800 - 2000 (2430) m.
Verwechslung:
Feuersalamander: Gelb gefleckt, Molche: Haut nicht glänzend
Kalender:

Aktivitäts-Phasen Alpenkammmolch  (Erklärung)

Erklärung zu Kalender

1 2 3 Monate
  Winterruhe
  Aktivität ausserhalb Laichzeit
  Laichzeit
  Landpaarungszeit
Gefährdung:
CH: nicht gefährdet (LC), D: Art mit geographischer Restriktion, AT: Gefährdung droht (4)

Merkmale, Charakteristik

Die Weibchen vom Alpensalamander werden 15 cm, die Männchen 14 cm gross.

Der gesamte Körper ist glänzend schwarz. Der Rumpf ist quer gerippt. Eine doppelte Reihe Drüsen zieht sich entlang der Rückenmitte. Die Kloake der Männchen ist mehr gewölbt als die der Weibchen. Der Kopf ist länger als breit, die Schnauze kurz und abgerundet. Hinter den schwarzen Augen sind grosse Parotiden (Ohrdrüsen) in Form einer Niere angeordnet. Der Schwanz ist etwas kürzer als die Kopf-Rumpf Länge und im Querschnitt beinahe viereckig und endet spitz.

Die in Norditalien östlich von Trento ansässige Unterart aurrorae besitzt ein hell weissliches bis intensiv gelbliches Fleckenmuster.

Verwechslungsarten

Art
Unterscheidungsmerkmale
  • Oberseite gelb bis orange gefleckt
  • Haut nicht glänzend
  • Unterseite rötlich mit schwarzen Flecken
  • keine Parotiden
In Landtracht:
  • Haut rauher, nicht glänzend
  • Unterseite orange rötlich
  • keine Parotiden

Laich / Kaulquappen

Keine, der Alpensalamander gebärt fertig entwickelte Jungtiere.

Lebensweise und Lebensraum

Der Lebensraum des Alpensalamanders befindet sich in nicht zu trockenen Alpweiden, Zwergstrauchheiden, Geröll- und Schutthalden und in niederen Lagen vorwiegen Laub- und Mischwälder.

Die Paarung kann beim Alpensalamander an Land während der gesamten Aktivitätsphase von etwa Ende April bis Ende September stattfinden (in höheren Lagen auch kürzer). Wie beim Feuersalamander kriecht dabei das Männchen unter das Weibchen und umschlingt mit seinen Vorderbeinen jene des Weibchens. Daraufhin setzt das Männchen ein Samenpaket ab, weicht mit seinem Hinterteil etwas zur Seite, so dass die Kloake des Weibchens darüber zu liegen kommt. Dieses nimmt dieses Samenpaket auf und bewahrt es in einem speziellen Samenbehälter auf. Dort können die Spermien bis zu zwei Jahre gelagert werden, so dass eine Fortpflanzung während dieser Zeit auch ohne Sexualpartner möglich ist.

Die Larve entwickelt sich während 2 (im Hochgebirge auch bis zu 4) Jahren vollständig im Mutterleib und ist damit einzigartig bei unseren einheimischen Amphibien. Die Larve ernährt sich vom Dottervorrat der eigenen und danach der nicht befruchteten Eizellen. Anschliessend wird ein zelluläres Material von einem speziellen Gewebe gebildet, das als Nahrung für die Larve dient. Normalerweise wird nur ein Jungtier mit einer Grösse von 4-5 cm geboren. Der Alpensalamander erreicht die Geschlechtsreife mit 3-4 Jahren und erreicht ein Alter von 15 Jahren.

Der Alpensalamander ist nachts und in den frühen Morgenstunden bei hoher Luftfeuchtigkeit aktiv. Sie gehen dann auf die Jagd nach Regenwürmern, Asseln, Spinnen, Insekten, Schnecken und verschiednen Larven. Tagsüber versteckt er sich in Felsspalten, hohl liegenden Steinen, totem Holz oder Kleinsäugerbauten. Es wird wohl auch in diesen Verstecken überwintert.

Verbreitung

Verbreitung Karte Alpensalamander

copyright KARCH September 2002, Kartengrundlage GEOSTAT (BFS) BLT

CH: Alpennordhang, Bündnerland ausser Engadin, meist zwischen 800 - 2000 m bis max. 2430 m.

Europa: Fast ganzer Alpenraum, einzelne Verbreitungsareale in den Dinarischen Gebirgen

Gefährdung und Schutz

Da das Vorkommen der Art, geschweige denn exakte Dichthebstimmungen, auf Grund der verstecken Lebensweise schwierig festzustellen ist, ist über die Gefährdungssituation nichts genaues bekannt. Er gilt jedoch in der Schweiz als nicht gefährdet.

Die Intensivierung der Bewirtschaftung der Alpweiden durch Rinder- oder Schafzucht, führt zu einem Rückgang von Versteckmöglichkeiten. Das Ausbringen von Jauche kann die empfindliche Haut der Alpensalamander verletzen und zu deren Tod führen. In geeigneten Gebieten kommt der Alpensalamander heute noch in sehr hohen Dichten vor.

Rote Listen

Schweiz: nicht gefährdet (LC)
Deutschland: Art mit geographischer Restriktion
Österreich: Gefährdung droht (4)

Literatur, Quellen

  • A. Nöllert, C. Nöllert. Die Amphibien Europas. Bestimmung, Gefährdung, Schutz. - Kosmos Naturführer, 1992 (382 S.), ISBN 3-440-06340-2
  • K. Grossenbacher, Der Alpensalamander - Merkblatt KARCH, 2005
  • B.R. Schmidt , S. Zumbach, Rote Liste der gefährdeten Amphibien der Schweiz. - Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Bern, und Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz, Bern. BUWAL-Reihe: Vollzug Umwelt. 2005 (48 S.)
  • G. E. Freytag, Feuersalamander und Alpensalamander, - Westarp Wissenschaften, 1995 (78 S) ISBN 3-89432-480-5
  • B. Thiesmeier, Der Feuersalamander - Beiheft zur Zeitschrift für Feldherpetologie, Laurenti-Verlag, 2004 (192 S.)
  • J. Blab, H. Vogel. Amphibien und Reptilien erkennen und schützen - BLV, 1996 (159 S.), ISBN 3-405-14936-3