Winterquartier

Selbst beim Winterquartier verhalten sich die Froschlurche amphibisch. Die einen überwintern im Wasser, die anderen am Land. Es sind sogar beide Varianten innerhalb derselben Art möglich. Sie halten dabei nicht einen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe. Ihre Aktivität ist stark eingeschränkt, aber nicht gleich null. Bei Warmphasen können sie auch vorübergenden aus ihren Verstecken hervorkriechen.

Im Wasser

Gefrorener Teich im Winter
Unter dem Eis überwintern Wasserfrösche und manche Grasfrösche

Asthaufen als Winterquartier
Asthaufen sind ein geeigneter Unterschlupf für Amphibien im Winter

Erdloch als Winterquartier der Amphibien
Manche Amphibien überwintern in Erdlöchern

Der kleine Wasserfrosch und einzelne Exemplare des Teichfroschs und des Grasfroschs bevorzugen den Gewässergrund zum überwintern. Seltener überwintern auch Molche im Wasser. Dort überstehen sie die kalte Jahreszeit im Bodenschlamm.

Unter Wasser atmen die Amphibien durch die Haut. Wegen dem langsamen Stoffwechsel reicht dies im Winter aus. Während der Aktivitätszeit müssen sie zusätzlich mit der Kehle oder der Lunge atmen und dafür auftauchen. So können Amphibien ertrinken, obwohl sie auch monatelang unter Wasser leben können.

Wenn sie unter Wasser überleben wollen, muss ein Gewässer mindestens 50 cm tief sein, besser sind mehr als 80cm. So kann es vorkommen, dass einige Frösche in strengen Wintern in zu seichten Tümpeln sterben. Weniger die Kälte ist hier das Problem, sondern die Sauerstoffversorgung. Wenn während Wochen ein Eisdeckel das Gewässer verschliesst und sich im Teich viel abgestorbenes Material befindet, kann der Sauerstoff knapp werden. Der Abbauprozess von organischem Material benötigt viel Sauerstoff. Zudem bilden sich Faulgase, die durch die Eisschicht nicht entweichen können und die im Wasser lebenden Tiere vergiften können.

Sauerstoff spendende Unterwasserpflanzen, wie z.B. die Wasserpest, können auch im Winter Sauerstoff produzieren. Dies allerdings nur, wenn sie genügend Licht erhalten. Ist die Eisschicht zu dick, wachsen diese nicht mehr und verbrauchen auch Sauerstoff. In durchschnittlichen Wintern mit nicht zu langer Eisbedeckung können diese jedoch den Tieren im Teich helfen.

Das Problem von Massensterben im Winter ist vor allem aus Gartenteichen, aber auch nährstoffreichen natürlichen Gewässern bekannt. Die Folie in den Teichen verhindert einen zusätzlichen Gasaustausch mit dem Untergrund. Zudem haben diese Gewässer oft eine sehr dünne Substratschicht, so dass deren Pufferwirkung klein ist. Um ein Froschsterben im eigenen Teich zu verhindern bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Laubeintrag von Bäumen oder Büschen sollte verhindert werden. Liegt viel totes Material im Teich, sollte ein Teil davon im Herbst entfernt werden. Schilf darf aber ruhig stehen bleiben, dies fördert sogar den Sauerstoffaustausch. Durch die Schilfrohre findet selbst bei gefrorenem Teich ein gewisser Gasaustausch statt. Zudem taut entlang des Schilfhalmes das Wasser schneller auf. Wer kein oder nur wenig Schilf hat, kann auch einen Schilfbündel in das Wasser stellen. Das Wasser soll aber nicht künstlich bewegt werden um die Eisbildung zu verhindern. Dadurch kühlen die tieferen Wasserschichten zu stark ab, was ebenfalls gefährlich für die Tiere werden kann. Störungen am Teich im Winter, z.B. durch Löcher ins Eis schlagen oder Schlittschuhlaufen können ebenso fatal für die Tiere werden. Durch den Lärm werden sie in Stress versetzt, sie bewegen sich mehr und verbrauchen ein Vielfaches an Sauerstoff, was oft mit dem Tod endet.

An Land

Die meisten anderen Frösche, Kröten und Molche bevorzugen das Land als Winterquartier und suchen da frostsichere Verstecke auf. Die Tiere halten Temperaturen bis wenige Grade über Null aus. Einzelne Amphibienarten können sogar einfrieren. Ist es länger kalt, erfrieren sie.

Sie vergraben sich im weichen Boden oder benutzen bereits vorhandene Erdhöhlen, beispielsweise von Mäusen oder Maulwürfen. Löcher in Steinhaufen oder Trockenmauern sind ebenfalls ein geeigneter Winterplatz. Grössere Ast- und Laubhaufen bieten einen idealen Unterschlupf. Nicht nur isoliert das Laub gegen die Kälte, wenn es vermodert gibt es auch noch Wärme an die Umgebung ab. Heute sieht man immer mehr künstlich erstellte Asthaufen an Waldrändern, Hecken und auch Gärten.

Andere Amphibienarten wie die Knoblauchkröte graben sich ihre Verstecke selbst. Dazu benötigen sie aber auch weichen, grabbaren Boden.