Paarung

Froschlurche

Wasserfrösche beim Laichen
Bei Echten Fröschen und Kröten (Bild Wasserfrosch) klammert das Männchen bei der Paarung das Weibchen unter der Achselhöhle ...Gelbbauchunken beim Laichen
... während das Männchen der Scheibenzüngler (Bild Gelbbauchunke) in der Lendengegend klammert

Ein Froschleben beginnt mit der Paarung. Bei den Frühlaichern beginnt diese im zeitigen Frühjahr. Zu den ersten gehören die Springfrösche, die schon Ende Februar laichen können. Später gesellen sich die Gras- und Moorfrösche hinzu. Die Erdkröten sind rund eine Woche später dran Mitte März bis Anfang April. Diese Arten wandern oft gleichzeitig in grosser Zahl zu ihren Laichgewässern (Laichwanderung). Andere Arten wie die Laubfrösche, Unken, Wasserfrösche und Kreuzkröten (Spätlaicher) beginnen ihr Laichgeschäft erst gegen Ende April oder Mai. Dies kann dann bis in den August in mehreren Phasen (va. bei den Unken) andauern.

Das meist kleinere Männchen klammert sich während der Paarung bei fast allen Arten unter den Achseln des Weibchens. Unkenmännchen hingegen halten sich an den Lenden des Weibchens fest. Dieses trägt das Männchen bis zu mehreren Tagen auf dem Rücken, oft aber nicht länger als eine Stunde. Bei den Frühlaichern wie etwa Grasfrosch und Erdkröte "reisen" die Männchen per Huckepack zum Laichgewässer.

Quakender Wasserfrosch
Quakender Laubfrosch (l) und Wasserfrosch (r)

Hat ein Männchen noch kein Weibchen gefunden, versucht es eines durch Quaken anzulocken. Dieses Quaken kann sehr laut sein, wie bei den Grünfröschen, dem Laubfrosch oder der Kreuzkröte. Deren Schallblasen verstärken das quaken, so dass es mehrere hundert Meter bis gar Kilometer hörbar ist.

Andere Froschlurche machen leiser auf sich aufmerksam, einzelne rufen fast nicht hörbar unter Wasser. Quaken bedeutet aber nicht immer um die Gunst eines Weibchens zu werben. Manchmal dient es dazu, das eigene Territorium gegen Rivalen zu verteidigen. Dies kann zu ausgiebigen Ringkämpfen, die bis mehrere Minuten dauern, führen. Dabei versuchen sie sich gegenseitig unter Wasser zu drücken. Wenn ein Männchen versucht ein anderes Männchen zu umklammern, stösst dieses ebenfalls einen Ruf aus, der auf den Irrtum aufmerksam machen soll.

Hat ein Pärchen sich gefunden und das Männchen sich gegen Rivalen durchgesetzt, sucht sich das Weibchen einen geeigneten Platz zum Ablaichen.  Wenn das Weibchen die Eier ablegt, legt das Männchen seine Spermien sofort hinzu und verteilt sie mit seinen Hinterbeinen auf den Eiern. Die Befruchtung erfolgt ausserhalb des Körpers. Das Weibchen legt ein paar Dutzend Eier auf einmal, danach folgt eine kurze Pause. Einzelne Arten wechseln dabei den Standort (nicht weit weg), z.B. die Grünfrösche. Braunfrösche legen sie hingegen in einem Ballen, manchmal auch in zwei.

Während der Wasserfrosch seine Eier an Wasserpflanzen festheftet, schwimmen die Ballen des Grasfroschs an der Wasseroberfläche. Haben sie sich mit Wasser aufgebläht, breiten sie sich fladenförmig aus. Wenn mehrere Paare am gleichen Ort ablaichen, können bis zu mehrere Quadratmeter grosse Laichteppiche entstehen. Die Erdkröte spannt ihre Laichschnüre um Wasserpflanzen oder im Wasser liegende Äste, während die Kreuzkröte sie bloss auf den Gewässergrund legt.


Video: Paarung der Wasserfösche

Wenn das Ablaichen vorbei ist, löst das Männchen die Umklammerung. Mit Ausnahme der Grünfrösche verlässt anschliessend das Weibchen das Gewässer. Die Männchen bleiben noch etwas länger. Manche Männchen können sogar wenige Tage später für weiteren Nachwuchs sorgen. Bei einem Wasserfrosch-Männchen habe ich beobachtet, dass es in anderthalb Monaten vier mal ein Weibchen begattete! Einzelne Weibchen können auch später im Jahr nochmals ablaichen, während andere nur alle zwei Jahre ablaichen (z.B. bei Erdkröten).

Laichballen Grasfrosch Laichschnur Kreuzkröte
Der Laich von Fröschen wird in Ballen abgelegt (l)während Kröten in Schnüren laichen (r)

Einen speziellen Fall bildet die Geburtshelferkröte. Bei dieser erfolgt die Paarung an Land. Während das Weibchen die Eier ausstösst, wickelt sich diese das Männchen um die Hinterbeine. Es trägt diese dann mehrere Wochen mit sich herum, bis diese schlüpfreif sind. Erst dann entlässt sie die Kaulquappen ins Wasser, wo sie dann die selbe Entwicklung durchlaufen wie bei den anderen Arten.

Schwanzlurche

Zwei Männchen der Bergmolche umwerben ein Weibchen
Zwei Bergmolch Männchen werben um ein Weibchen (mitte)

Da Schwanzlurche keine Stimme haben, werden andere Mittel benutzt um das Weibchen anzulocken. Das Molch -Männchen wedelt mit seinem Schwanz Duftstoffe in Richtung des Weibchens und manche Molcharten vollführen auch eine Art Hochzeitstanz um das Weibchen zu beeindrucken. Bei vielen Arten ist das Molch Männchen während der Paarungszeit auffällig gefärbt (Hochzeitskleid). Bei den Molchen, die Stillwasser bewohnen, findet beim Paarungsspiel kein körperlicher Kontakt statt. Molche, die fliessende Gewässer bewohnen umschlingen die Männchen die Weibchen.

Bei den europäischen Schwanzlurchen findet die Befruchtung innerhalb des Körpers statt. Das Weibchen nimmt mit seiner Kloake die Spermatophoren auf, die das Männchen abgesetzt hat. Die Paarung des Alpensalamanders findet an Land statt.

Das Weibchen wickelt nach der Befruchtung die Eier einzeln in Blätter von Unterwasserpflanzen ein.

Bereits kurz nach der Eiablage beginnt sich das Ei zu entwickeln.


Video: Paarungsritual der Bergmolche