Entwicklung im Ei

Aufbau des Eis

Das Ei mit Gallerthülle
Der Eikern, aus dem der Keimling heran wächst, ist von zwei Gallerthüllen umgeben. Diese quellen im Wasser auf und schützen das Ei vor mechanischen Einflüssen. Zusätzlich wird das Ei beim Passieren des Eileiters mit einer Klebehülle umgeben, mit der es an Pflanzen befestigt werden kann und die gegebenenfalls den Ballen zusammenhält. Der Kern ist in animale, und vegetative Zone unterteilt und hat einen Durchmesser von ca. 2-3 mm, während das Ei mit Gallerte etwa 1 cm gross ist.

Kernteilungen

Ungefähr 5 Stunden nach der Besamung teilt sich der Kern das erste Mal. Zwei Stunden später teilt sich die Zelle ein weiteres Mal, parallel zur ersten Teilung. Diese beiden Teilungen sind meridional, zu vergleichen mit den Meridianen der Erde. Die dritte Teilung nach einer weiteren Stunde teilt die Zelle äquatorial, d.h. senkrecht zu den vorderen, so dass acht Zellen entstehen. Dabei entstehen vier grosse und vier kleine Zellen, da die Teilung nicht symmetrisch verläuft. 

Eikern ungeteilt
ungeteilt
Zweizellenstadium von oben
2 Zellen
Vierzellenstadium seitlich
4 Zellen
Achtzellenstsdium
8 Zellen
ca 32 Zellenstadium
ca. 16 Zellen-Stadium
Vielzellenstadium
Die weiteren 9 Teilungen folgen abwechselnd meridional und äquatorial, jeweils in allen Zellen synchron. Die Zellanzahl verdoppelt sich dabei jedes Mal. Nach ca. 15 Stunden hat sich die sog. Morula gebildet. Am zweiten Tag werden die Furchungsteilungen beendet.  Diese verlaufen nicht mehr synchron. Schlussendlich besteht der Kern aus ca. 8'000- 16'000 Zellen. Dabei hat sich im Innern des Keimes ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum (Blastocoel, primäre Leibeshöhle) gebildet.
Blastula Schnitt (primäre Leibeshöhle)

Zellwanderungen

In der nächsten Phase, der Gastrulation, werden die verschiedenen Kernbezirke so umgelagert, dass drei Keimblätter entstehen, aus denen sich schliesslich die Organe entwickeln. Diese heissen Ektoderm (daraus ergehen Epidermis, Nervensystem etc.), Mesoderm (Skelett, Muskulatur, Exkretionssystem, Kreislauforgane) und Entoderm (Leber, Lunge, Verdauungsorgane u.a.). An der Randzone zwischen den grossen und kleinen Zellen entwickelt sich der Urmund. Immer mehr Material bewegt sich in Richtung Urmund und wird dort eingerollt.

Neuralplatte
Neuralplatte
Wulst um Neuralplatte wächst zusammen
Wulst wächst zusammen
Aus dem Wulst wird das Rückenmark
Rückenmark entsteht
Der Körper zeichnet sich ab
Körpergestalt formt sich
Schwanz zeichnet sich ab
Schwanz bildet sich

Die nächste Phase, die Neurulation, führt zur Bildung des Nervensystems. Der Urmund wird enger und der Keim streckt sich. Die Neuralplatte bildet sich (o. l.), die von einem dicken Wulst von Zellen umgeben ist. Alsbald wächst dieser Wulst zusammen. Daraus entstehen Hirn und Rückenmark. Langsam beginnt sich der Körper abzuzeichnen.
In der Folge differenzieren sich die Zellen zu den Organen weiter aus und der Keimling nimmt immer mehr die Form einer Kaulquappe an. Schon bald beginnt  er sich zu bewegen. Anfangs nur durch kurzes zusammenziehen und sich drehen Video: Bewegungen der Kaulquappen im Ei, später werden die Bewegungen stärker, er führt auch zitternde Bewegungen aus. Jetzt ist der Keimling schlüpfreif.

Schlüpfreife Kaulquappe
Die Kaulquappe bereit zum Schlüpfen

Zeitraffer Video der Zellentwicklung beim Molch: Video: Bewegungen der Kaulquappen im Ei (von Kamil-D. Szepanski, www.amphibien-net.de)