Meine Phobie, mein Garten all die Frösche und Ich!

Alles was nicht in eine Kategorie passt (Off-Topic, Webseite...)
Antworten
Clara88
Neuling
Beiträge: 2
Registriert: Sa, 09.08.2025 09:52
Geschlecht: weiblich

Meine Phobie, mein Garten all die Frösche und Ich!

Beitrag von Clara88 »

Hallo, da ich nicht weiß wohin mit meiner Frage, hoffe ich hier Hilfe zu finden.
Zuerst aber:
Ich wohne in Österreich, in der Nähe von Wien, in einem Altbauhäuschen mit Garten und 2 Dackel.
Umgeben von (fast) ausschließlich netten Nachbarn.

Seit meiner Kindheit leide ich an Batrachophobie - ausgelöst durch ein schwer traumatisches Erlebnis.
Über viele Jahre in aktiver Verhaltenstherapie hab ich mich nach und nach so gut ich konnte mit Fröschen & Co angefreundet.
D.h. ich kann an Orten wo Frösche & Co ihren Lebensraum haben, ganz normal spatzieren gehen. Treffe ich auf eine Kröte, Unke oder Frosch - so weiche ich dem einfach aus, und mit einer schaufel schaffe ich es mittlerweile auch ihnen über die straße zu helfen.
Meist zeigen mir meine Dackel an, wenn wo ein solches Tierchen ist - durch Training geben sie einen Laut und bleiben in einer Bestimmten Körperhaltung so dass ich verstehe was los ist.
Weder jagen noch beißen sie die Tiere.
Soweit konnte ich mein Leben fast ohne Einstränkungen (was dieses Thema betrifft) gut leben.

Sind es aber zuviele - Tiere gleichzeitig - aufeinmal bin ich überfordert. Also wir reden hier ab 7 Stück.
(Erwachsene Tiere).
Das führt dann leider wieder zu einer Retraumatisierung - und ich reagiere nicht nur emotional sondern auch körperlich darauf. Oft tagelang.
-
In meinem Garten hatte ich ab und an mal einen Grasfrosch. Laubfrösche, Springfrösche, und im Frühherbst hab ich ab und an an auf den Terassenfließen eine Wechselkröte - vermutlich weil die Steinfließen schön warm sind.
Diese Tiere haben alle normales Verhalten aufgezeigt - d.h. sie sind nicht agressiv auf mich zu gesprungen sondern wollten ihre Ruhe und sind dann ganz normal wieder von Dannen gezogen.
-
Seit letztem Jahr hat sich aber vieles geändert, Frösche in allen Farben und Formen waren regelmässig im Garten zu finden. Üblicherweise mach ich ein foto wenn ich sie nicht selbst bestimmen kann. (das mach ich auch mit pflanzen, vögel etc. weil mich meine umwelt eben interessiert).
Das Bundesland Niederösterreich bietet einen Service an, wo man diese Photos einsenden kann und dann auch erfährt um was für ein Tier es sich handelt. Diese Plattform sammelt auch Daten für ggf. invasive Arten u.a. auch Neophyten.

Anfang diesen Sommers hatte ich in meinem Garten "blaue Frösche" mit größeren braunen Fröschen, fast Gruppenartig durch meinen Garten wandern. Zuerst dachte ich jetzt bin ich entgültig irre geworden - blaue Frösche - ich hab dann aber mein Handy erneut für Fotos verwendet und auch alle eingeschickt und prompt eine antwort bekommen, das dies balkan moorfrösche sind und die männlichen wohl in der paarungszeit, oder balzzeit? sich bläulich verfärben. Und man versicherte mir auch, dass der "Lärm" in ein bis zwei wochen vorbei ist. Tatsache das war auch so.
Doch dann kamen immer mehr mir unbekannte Frösche und Kröten in meinen Garten. Ich habe kein stehendes noch fließendes Gewässer und auch keine Feuchtgebiete in meinem Garten.
Auch weitere nachbarn berichteten dass es immer mehr kröten/frösche in ihren Gärten gäbe. Es hat sich nun über den ganzen Sommer bis jetzt so stark gesteigert, dass man davon ausgehen muss - wenn man in seinen garten geht - jedesmal mindesten eine sichtung, begegnung mit den tieren hat.
Mittlerweile springen sie auch nicht weg, sondern manche auch direkt auf einen zu.
Sie sitzen in großen Gruppen auf steinwegen in den Gärten und bewegen sich keinen millimeter selbst wenn man den rasenmäher einschaltet.
Für mich persönlich ist es die Hölle, weil es mein Zuhause ist - mein sicherer Ort. Aber auch die Nachbarn sind nicht begeistert mehr davon. Ohne übertreibung fühlt es sich fast wie eine "Biblische Plage" an.

Vor ca 3 Wochen hatte ich einen schlimmen Rückfall, nach dem mich so ein großer brauner Frosch direkt angesprungen hat. Ich bin dann wieder nicht mehr hinaus gegangen. Habe aber gleichzeitig die Gemeinde informiert, dass wir hier hilfe brauchen. Zum Umsiedeln, etc. nur eben nicht töten, so kann es aber nicht bleiben. Alle Nachbarn bis auf einen haben sich angeschlossen um hier eine Lösung zu finden.
Mittlerweile haben wir uns auch drauf geeinigt, falls Kosten anfallen sollten, bei einer Umsiedelung dass wir das im Kollektiv übernehmen.
Bis auf den einen Besagten Nachbarn, er muss sich natürlich nicht an den kostenbeteiligen, und sonst will man nichts von ihm - bis auf eine Gartenbegehung von einem Beauftragten der Gemeinde, der dann eben, nach komplett Einschätzung der Lage mit uns gemeinsam einen Plan erstellen will.
Aber auch dazu gibt es eine klare Haltung von unserem Nachbarn und die lautet NEIN.

Mittlerweile wissen wir, dass er aus seinem ehemaligen Pool ein "Biotop" gemacht hat, oder das sich selbst dazu verwandelt hat?
Auf seinem ganzen Grundstück und teilweise darüber hinaus riecht es nach "abgestandenem Blumenwasser" oder wenn man pflanzen überwässert und dass dann so verfault eckelhaft stinkt.
Mittlerweile ist alles sehr verwachsen und es gibt keine Freie sicht auf das "Biotop", also weiß man nicht was sich da genau abspielt.
Es lässt sich nicht mit ihm reden. Weder im Guten, und im schlechten hab ich es erst garnicht probiert.
Noch dazu "bewässert" er täglich seinen garten über stunden, auch bei stark regen. Das wasser muss auch rinnen wenn es 14 tage durchgeregnet hat. Nicht nur sein garten ist dann feucht sonder gleich drei weitere.
Die zuständigen Ämter sind informiert, doch scheinbar alle auf "Urlaub".
Oder man bekommt so Aussagen wie: Aber geh, wenns wieder kalt ist, ist das problem eh von alleine gelöst, oder vielleicht solltens mal einen Frosch küssen dann springt vl ein Prinz heraus... das schlimmst war, ich soll backpulver im garten verstreuen!?!
Ich habe jetzt meinen Zaun, auch an jenen stellen dicht gemacht wo sie offen waren, mehr kann ich im moment nicht machen. Und nicht mehr in meinen Garten zu gehen.
Meine Pflanzen stehen nun alle oben auf der Terasse, aber nach dem ich heute morgen gleich 4 Stück sehr große Kröten direkt zu meinen Füßen hatte, ist mein Sommer für mich gelaufen.
Ich bin für jeden Tipp dankbar, solange er den Tieren - garkeinen Tieren oder Menschen schadet.

Mittlerweile bin ich so angeschlagen, dass ich es mir aus Gesundheitlichen Gründen nicht mehr leisten kann, mich dem täglich zu stellen. Den ich kann die körperliche Reaktion leider nicht abstellen. Weil das Thema so überreizt ist.
"Mein Introjekt" klebt auf meinem Wohnzimmer boden, den ich erneut putzen darf. Meine Gedanken steuern in eine ungesunde Richtung - nahe Essstörung hin. Ich verliere nicht nur an Gewicht sondern auch an Kraft.

Weiters will ich mich bedanken, falls es jemand geschafft hat diesen ganzen Text zu lesen. Danke!
Für mich ist das alles kein "blöder Spass", somit will ich mich auch für die Empathie, im vorhinein bedanken.

Ich wünsche alle einen schönen Sommertag.
& Danke <3
Ranita
Mitglied
Beiträge: 187
Registriert: Mi, 29.06.2022 16:25

Re: Meine Phobie, mein Garten all die Frösche und Ich!

Beitrag von Ranita »

Hallo Clara,

oh je, das hört sich ja verzwickt an!
Zuerst einmal danke, dass du versuchst bzw. versucht hast, die Tiere ohne Schaden in Schach zu halten.
Ehrlich gesagt können viele Amphibienfreunde von so einer Situation - viele Frösche, Kröten, unterschiedlichste Arten - nur träumen, da z.B. hier in Bayern die meisten Arten und Bestände stark schrumpfen.

Das hilft dir natürlich nicht in deiner Situation.
Es hört sich so an, als ob alles am Nachbargarten hängt. Ein Naturgarten ist toll, aber das hört sich wirklich übertrieben an mit exzessiv Wässern und nicht mit sich reden lassen.
Ich kenne die Rechtssituation in Österreich nicht, vielleicht kann da jemand bessere Tipps geben. Aber ich würde letztendlich auf die Behörden zählen. Habt Ihr ansonsten Umweltschutzverbände, die mithelfen könnten bei einer Schlichtung?

Ich wünsche dir viel Kraft und eine Auflösung der Situation.
Viele Grüße
Ranita
Clara88
Neuling
Beiträge: 2
Registriert: Sa, 09.08.2025 09:52
Geschlecht: weiblich

Re: Meine Phobie, mein Garten all die Frösche und Ich!

Beitrag von Clara88 »

Danke für die Liebe Antwort,
danke nicht belächelt zu werden.

Vielen Dank auch für die Tipps, ich hab mich jetzt weiter informiert und weitere Stellen angeschrieben.
Der Herr von der Gemeinde hat gemeint, wir dürfen selbst ohne plan keine Tiere umsiedeln.
Heute hat mir jemand noch so Gummischutz unten am Zaun angebracht. Ich hoffe es hilft ein bisserl.

Ich weiß ja das viele Frösche und Kröten Nützlinge sind, aber abgesehen davon kommt es mich sowieso nicht in Frage - nur aus "Lästigkeit" zu töten.

Herzlichen dank nochmals und Liebe Grüße aus dem super warmen Niederösterreich! <3
Antworten