Laubfroschlaich in Regentonne

Amphibien im Gartenweiher und andere künstliche Gewässer
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Froschnetz
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Das Gefäss sollte schon etwa 10 l aufweisen, damit man darin Kaulquappen aufziehen kann. Sonst besteht die Gefahr, dass es zu warm wird. Wenn es aber nur Frühmorgens Sonne abbekommt, sollte es auch mit kleineren gehen, zumindest in der Anfangsphase wenn sie noch nicht so gross sind.

Die Beobachtungen von Nick im Verhalten kann ich bestätigen.

Dass Teichfrösche Kaulquappen fressen kommt vor, ist aber selten. Oft haben sie keinen Erfolg wenn sie danach schnappen.

Wenn sich Kaulquappen nicht entwickeln ist es immer schwierig zu sagen woran es liegt. Es kann an den Elterntieren liegen, schlecht befruchtet, Krankheiten, Pilze, Wasserqualität oder Wetter. Letzteres sollte dieses Jahr jedoch recht gut sein. Wenn sich Eier vom selben Gelege in dem Gefäss gut entwickeln im Trog aber nicht, dann liegt es nahe, dass etwas mit dem Wasser nicht stimmt. Aber was kann ich auch nicht sagen.

Ich wünsche viel Erfolg, dass die neuen Kaulquappen etwas werden. Sonst müsste man das Trogwasser wohl etwas genauer anschauen.
Schön ist, dass sie sich in der Tonne gut entwickeln. 200 ist schon eine ordentliche Zahl.
Jan Meyer
Froschnetz
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Hallo Jan,
schön, dass du geantwortet hast!

Das Gefäss sollte schon etwa 10 l aufweisen, damit man darin Kaulquappen aufziehen kann. Sonst besteht die Gefahr, dass es zu warm wird. Wenn es aber nur Frühmorgens Sonne abbekommt, sollte es auch mit kleineren gehen, zumindest in der Anfangsphase wenn sie noch nicht so gross sind.
Hat es nie und nimmer. Ich lasse sie da aber nur drin, bis sie geschlüpft sind und einigermaßen robust aussehen, sprich, schwarz geworden sind. Dann gehen sie in den Trog. Das scheint auch zu klappen, denn ich sehe dort nun auch Quappen äsen.

Ich bin immer noch unschlüssig, ob ich den Laich in größerem Umfang rausnehmen sollte und dann die Quappen wieder einsetzen. Es ist dann aber tatsächlich so, dass ich die Gefäße dauernd rumtragen muss, damit das Wasser nicht zu warm wird und etwas Algen zu fressen reintun muss. Das würde ich mir schon gerne sparen, wenn es geht, weil ich ja nie sicher gehen kann, dass ich alles richtig mache und ja auch tagsüber einen Teil der Woche in der Arbeit bin.
Wenn sich Kaulquappen nicht entwickeln ist es immer schwierig zu sagen woran es liegt. Es kann an den Elterntieren liegen, schlecht befruchtet, Krankheiten, Pilze, Wasserqualität oder Wetter. Letzteres sollte dieses Jahr jedoch recht gut sein. Wenn sich Eier vom selben Gelege in dem Gefäss gut entwickeln im Trog aber nicht, dann liegt es nahe, dass etwas mit dem Wasser nicht stimmt. Aber was kann ich auch nicht sagen.
Ich hab schon immer wieder Verpilzungen, die sich aber im Rahmen halten. Auch kann ich mir vorstellen, dass die Eier nicht immer gut befruchtet sind, da die Population sich ja vermutlich nicht wirklich mit anderen durchmischt. Ich denke aber, dass sich vor allem zu viele Algen an die Eiballen anlegen. Das ist auch im Moment wieder das Problem, durch das warme Wetter explodieren sie regelrecht. Ich kann im Moment aber keine mehr abschöpfen, weil ich dann prompt Quappen im Kescher habe. Das Wasser selbst sieht nicht schlecht aus, ist ziemlich klar. Obenauf schwimmt viel Blütenstaub und auch Sand ist, glaube ich, noch dabei. Es wäre jedenfalls wirklich schade, wenn der ganze Laich nichts würde...

Übrigens hat sich jetzt ein zweiter Teichfrosch dazugesellt und es gibt auch noch mehr Laich, so dass ich denke, dass sie sich vielleicht auch verpaart haben, aber ich kann die Eier nicht unterscheiden.
Ich wünsche viel Erfolg, dass die neuen Kaulquappen etwas werden. Sonst müsste man das Trogwasser wohl etwas genauer anschauen.
Ja, danke. Ich frage mich vor allem, wie ich die Algen reduzieren könnte. Ich hätte noch ein bisschen Entengrütze, mach das Sinn?
Schön ist, dass sie sich in der Tonne gut entwickeln. 200 ist schon eine ordentliche Zahl.
Das ist eigentlich immer relativ unkompliziert, zumindest am Anfang. Ich hoffe, die Tonne ist nicht zu klein für alle, aber notfalls habe ich ja eine zweite. Fischfutter mögen sie noch nicht so recht, aber die Tomaten werden schon genommen...Trotzdem wäre mir der Trog lieber, weil sie da wirklich selbstständig und ungestört aufwachsen könnten und vielleicht algentechnisch auch wieder ein besseres Gleichgewicht herstellen...

Und wie gesagt, Fotos kommen noch, ich hab im Moment zu viele Baustellen zu bedienen.

Lio
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Naturfreund Spessart
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Naturfreund Spessart »

Hallo Lio,

ich würde Schwimmpflanzen und Tannenwedel in das Fass setzen, das verdrängt die Algen und verbessert die Wasserqualität. Wasserfrösche fressen sehr gerne Kaulquappen (ausser Erdkrötenquappen), diese müssen dann aber am Rand zappeln. Hab bis jetzt auch noch nie gesehen das Frösche unter Wasser fressen und jagen.
Laich würde ich nie aus dem Gewässer entfernen indem er abgelegt wurde.
Bei mir im Teich sind dieses Jahr nur junge Wasserfrösche, abends höre ich aber öfter mal gequake aus den Nachbar Teichen.
Habe jetzt auch mit Wasserpflanzen nachgelegt.

Laubfrösche gibt's hier keine mehr, leider fast ausgestorben hier in der Region... 🙁.
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Naturfreund Spessart
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Naturfreund Spessart »


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Im Vergleich zu letztem Jahr deutlich naturnaher. Bergmolche sind stark zugewandert ansonsten nur ein paar junge Wasserfrösche von letztem Jahr, 3-5 Stück davon ist einer vll. 2Jahre alt, dieser ist etwa 1,5x so groß Die Elternfrösche sind dieses Jahr leider nicht da.
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Hallo Naturfreund, superschön, deine Teiche! Danke für die Bilder und die Tipps zur natürlichen Algenreduktion.
Laich würde ich nie aus dem Gewässer entfernen indem er abgelegt wurde.
Ich normalerweise auch nicht, aber in dem Fall war es richtig. Du musst bedenken, dass das hier mit natürlichen Gewässern oder angelegten Teichen nichts zu tun hat. Die Laubis laichen mir vermutlich in die Tonne, weil sie keine anderen geeigneten Gewässer finden, obwohl es hier Wasser gibt, ohne Ende. Gegenüber den Teichfröschen und vielleicht auch anderen größeren Froscharten, scheinen sie mir auch durchaus im Nachteil.

Was den Laich im Trog angeht, da wäre, genau wir letztes Jahr keine einzige Quappe geschlüpft, obwohl dieses Jahr richtig viel gelaicht wurde und das Wetter eher günstig war. Er ist nach und nach verpilzt, oder braun geworden. Aus den drei Ballen, die ich insgesamt raus habe, sind ungefähr 100 Quappen geschlüpft. Die meisten sind schon wieder im Trog und ich sehe sie dort auch weiter rumschwimmen, zumindest einige, also scheint es zu passen. Ich stelle dann auch gleich noch mal die versprochenen Bilder ein. Sind nicht schön, aber zur besseren Anschauung.
Laubfrösche gibt's hier keine mehr, leider fast ausgestorben hier in der Region... 🙁.
Ja, sehr schade, das ist hier in Bayern auch nicht anders. Die Populationen sind winzig, mindestens drei Frösche sind hier schon allein in dieser Saison ums Leben gekommen, vornehmlich Weibchen, wie ich vermute. :cry: Auch deshalb kämpfe ich um jedes Tier. Allerdings ziemlich auf verlorenem Posten. Das einzige, das ich wirklich tun kann, ist jedes Jahr die Kaulquappen groß zu ziehen, so gut es eben geht.

Viele Grüße

Lio
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Hallo, Froschfreunde, nun die schon lange angekündigten Bilder.


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Das ist eines der Laubfroschmännchen in unserem Trog. Der Stein beschwert das Gras, weil es sonst umkippt, wir haben es im März halbiert und jetzt muss es erst wieder einwurzeln.
Wenn man genau hinschaut, oder das Bild vergrößert (weiß nicht, ob das geht), sieht man die Reste vom Sand am Frosch. Abends sieht man die Männchen eher nicht, vermutlich sitzen sie im Regenrohr, aber es waren zu Hochzeiten mindestens drei. Auch jetzt quäkt einer manchmal noch ein bisschen vor sich hin.


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Das wollte ich mal zeigen, weil ich es ganz spannend finde. Man sieht da ganz gut, wie verschmutzt das Wasser durch den Sand ist. Auch wenn es durchgespült wurde, der Sand kam zweimal und dann auch noch ziemlich viel Blütenstaub.

Mit dem Gestell hat es folgendes auf sich. Das hab ich mal mit einem Kräutertöpfchen gekauft, das es gestützt hat. Mehr aus Faulheit ist es letztes Jahr im Wasser verblieben, als ich das Töpfchen getunkt hab und das Gitter dabei hochgestiegen ist. Dann habe ich festgestellt, dass die Frösche ihre Laichballen drangehängt haben. Wie gesagt, letztes Jahr verdarb der Laich auch schon. Also hab ich es dieses Jahr absichtlich in den Trog, denn man könnte theoretisch das gesamte Gitter mit dem Laich dran einfach in ein etwas größeres Gefäß setzen und müsste den Laich nicht mal anfassen. Dieses Jahr hat aber erst das zweite Froschweibchen das Gestänge genutzt. (Wie man auf dem Foto auch sehen kann, ist einiges an Laich dran). Ich hab ein bisschen Laich von beiden Weibchen, denn ich hab das Gitter im Wasser gelassen (wenn es denn zwei verschiedene waren, ich glaube aber schon).

Also für alle Tonnen- oder Teichbesitzer: Wer keine Äste hat oder in die Tonne stellen will, seinen Teich noch nicht so begrünt hat, oder eine mobile Laichmöglichkeit anbieten will (die Dinger schwimmen nämlich herum), an dieses Gestänge hängen die Frösche auch ihre Eier, zumindest unsere...


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Das ist eine meiner zwei Babystuben. Ich hoffe, man kann überhaupt was erkennen. Ich denke, dass da nicht mehr als 3 Liter drin sind. Die Quappen bleiben drin, bis sie, wie schon gesagt etwas kräftiger sind, und das nährstoffgesättigte Trogwasser vielleicht etwas besser vertragen. Bis dahin trage ich sie dauernd zwischen Sonne und Schatten hin und her, was ziemlich nervig ist. Spannend war für mich, zu entdecken, dass die Kaulquappen schlafen, oder zumindest ruhen. Sie legen sich dafür auf den Boden auf die Seite. Ich hab ein paar Mal mit einem Stäbchen angestupst, weil sie so schon ziemlich tot aussahen, und ich bin ja in latenter Sorge, das Wasser könne sich zu sehr erwärmen. Aber nein, sie haben sich einfach nur ausgeruht. Oder hat jemand eine andere Erklärung dafür?

Ich war übrigens auch überrascht, zu sehen, dass die Kaulquappen in der Tonne die gesamte Tiefe des Wassers nutzen. Sowohl zu Laichen (ich denke der wurde auch was, weil schon auch einige kleinere dabei sind), als auch zum äsen. Ich finde das sehr beruhigend, weil sie dann die Temperaturschwankungen besser ausgleichen können. Bislang konnte ich das nicht so beobachten, weil das Wasser recht schnell trüb wurde.

Viele Grüße
Lio
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Naturfreund Spessart
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Naturfreund Spessart »

Super dass du dich so um die Frösche kümmerst hinter der Laichverpilzung im Trog liegen bestimmt andere Ursachen. Frösche suchen normalerweise geeignete Gewässer aus.
Wenn die geschlüpften Kaulquappen dann wieder im Trog überleben liegt es auf jeden Fall nicht an der Wasserqualität. Ich vermute dass die Eier nicht verpilzt waren sondern ubefruchtet oder von Libellenlarven/Gelbrandkäferlarven oder Molchen dezimiert oder geräubert wurden.
Mit was ist denn der Trog ausgelegt, Folie oder was genau?
Ich glaube eher das die Entwicklung der Quappen in Regentonnen eher ungünstig oder nicht optimal ist, vermute die Weichmacher verlangsamen oder behindern das Wachstum, kann mich aber auch täuschen.

Trotz allem find ich deine Fürsorge super.
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Super dass du dich so um die Frösche kümmerst hinter der Laichverpilzung im Trog liegen bestimmt andere Ursachen.
Danke für die Anerkennung, ja, ich gebe mir Mühe. Die Eier werden weißlich, quellen auf, lösen sich schließlich auf. Ich hab das auf Verpilzung zurückgeführt, aber nicht hinterfragt.
Frösche suchen normalerweise geeignete Gewässer aus.
Hm, würde sagen jein. Eine Tonne ist zwei Ästen drin ist insofern nicht geeignet, als die Kauquappen darin schlicht verhungern würden, wenn ich sie nicht versorgen würde. Aber interessant war schon, dass sie nur die Tonne ausgesucht haben (die beiden Tonnen stehen nebeneinander), in der keine Entengrütze war. Vermutlich wäre die andere durch den Bewuchs zu schattig gewesen.
Wenn die geschlüpften Kaulquappen dann wieder im Trog überleben liegt es auf jeden Fall nicht an der Wasserqualität.
Das denke ich auch. Die Wasserbeschaffenheit wechselt aber insofern, als bei Regen (und es hat jetzt eineinhalb Tage kräftig geregnet), das Wasser etwas durchgespült wird. Das Dach ist ziemlich groß und da kommt kräftig was runter. Hilft gegen die Algen aber nur kurz, sobald wieder Sonne ist, explodieren sie wieder.
Ich vermute dass die Eier nicht verpilzt waren sondern ubefruchtet oder von Libellenlarven/Gelbrandkäferlarven oder Molchen dezimiert oder geräubert wurden.
Das ist sehr interessant. Was heißt denn "überbefruchtet"? Wie viele Laichballen gefressen werden, weiß ich nicht, ich sehe ja gar nicht alle, Libellen- und Gelbrandkäferlarven haben wir auf jeden Fall im Trog, ich habe auch kürzlich beobachtet, dass sich ein Wasserläufer an einem oben aufschwimmenden Laichballen zu schaffen gemacht hat.
Ich bezog mich auf die Ballen, die ich sehen konnte und aus denen sich einfach keine Larven entwickelt haben. Übrigens: Hier steht ja, dass die Quappen innerhalb von 2-3 Tagen schlüpfen, das hab ich hier noch nie beobachten können, es dauert deutlich länger, eine Woche, würde ich schätzen, aber das hängt wohl auch von der Temperatur des Wassers und der Sonneneinstrahlung ab? Aber klar, je schneller der Laich reift, um so weniger gefährdet wäre er...

Ich weiß auch nicht, wie belastbar der Laich ist. Ich hatte einen Ballen, der am Gras festgemacht war, der durch die Bewegung des Wassers plötzlich in der Luft hing und schon ganz angetrocknet war. Den hab ich jetzt mal eingeweicht, mal sehen, ob noch was kommt, oder nicht, würde mich aber eher wundern...
Mit was ist denn der Trog ausgelegt, Folie oder was genau?
Genau, Teichfolie. Das Wasser kommt aber durch ein Kupferrohr, Dachrinne ist auch aus Kupfer, was, wie ich kürzlich von Jan gelesen habe, nicht so günstig ist, daran hat sich aber nichts verändert. Wir haben nur früher das Fallrohr dann weggedreht, so dass kein Austausch mehr war, um die Quappen nicht auszuschwemmen, jetzt haben wir es anders gelöst, um wegen der Algen mehr Sauerstoff durch frisches Wasser zu ermöglichen. Inwieweit das die Kupferkonzentration beeinflusst, kann ich nicht sagen, es ist aber auch eine Patina auf den Rohren, von daher weiß ich nicht, ob wirklich so viel Kupfer gelöst wird. Aber die Kaulquappen entwickelten sich ja, nur mit dem Laich habe ich seit zwei Jahren Probleme und das fällt damit zusammen, dass ich die verdammten Fadenalgen eingebracht habe...
Ich glaube eher das die Entwicklung der Quappen in Regentonnen eher ungünstig oder nicht optimal ist, vermute die Weichmacher verlangsamen oder behindern das Wachstum, kann mich aber auch täuschen.
Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber auch schon Gedanken gemacht, zumal die Tonne einige Stunden am Tag voll besonnt ist. Aber: Toi, toi, toi, bislang hatte ich noch nie Probleme, auch heuer sehen die Quappen super fit aus. Es sind auch noch mehr geworden, so dass ich überlege, ob ich die zweite Tonne aktivieren soll, wenn sie größer werden, da die meisten alle zur gleichen Zeit geschlüpft sind, kann es sonst ziemlich eng werden.
Trotz allem find ich deine Fürsorge super.
Wie gesagt, danke für die Anerkennung. Auch wenn es mich teilweise stresst, ist es doch auch sehr spannend und ich fühle mich verpflichtet, mich für diese bedrohte Tierart einzusetzen, weil sie mir ja quasi in den Schoß gefallen sind.

Am Trog wird übrigens weiter eifrig gebalzt und jeden Morgen entdecke ich wieder neuen Laich, ich hoffe also wirklich sehr, dass wenigstens ein Teil was wird. Auch bin ich etwas beruhigt, was die Population angeht, denn da vermutlich drei Weibchen zu Tode gekommen sind, seit März, müssen ja immer wieder neue Weibchen zuwandern. Das würde bedeuten, dass sie das schlechte letzte Jahr ausgleichen können, oder zumindest versuchen und die genetische Durchmischung groß genug ist. Auch deshalb ist es mir so wichtig, dass wenigstens aus einem Teil des Laichs Frösche entstehen.

Lio
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Froschnetz
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Ich hätte noch ein bisschen Entengrütze, mach das Sinn?
Ich glaube nicht dass das etwas bringt. Entengrütze ist eher ein Indikator, dass das Wasser sehr nährstoffreich ist. Dann wuchert sie das ganze Wasser zu. Sie könnte das Wasser dann zwar beschatten, aber das hat dann negative Auswirkungen auch auf andere Unterwasserpflanzen. Wenn sie wächst, dann ist das Problem das zu nährstoffreiche Wasser. Dann sollten Nährstoffe raus.

Wegen den Weichmachern in den Tonnen würde ich mir nicht so Sorgen machen. Wenn, dann wäre die Belastung am Anfang am grössten. In den früheren Jahren haben sie sich ja gut entwickelt. Wenn das Wasser auch immer wieder mal ausgetauscht wird, dann werden die Weichmacher auch wieder ausgeschwemmt. Es sollte einfach nicht etliche Monate drin bleiben. Aber auch dann muss nicht unbedingt etwas passieren.
Jan Meyer
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Naturfreund Spessart »

Was machen eigentlich die Laubfroschquappen.
Haben sie sich gut entwickelt?
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Was machen eigentlich die Laubfroschquappen.
Haben sie sich gut entwickelt?
Sorry, dass ich jetzt erst antworte, war lange nicht mehr hier, zu viele Baustellen.

Ja, die Kaulquappen haben sich ganz normal entwickelt, allerdings gibt es dieses Jahr irgendwie nicht genug Algen. Was im Trog war, haben sie weggefressen und jetzt dümpeln sie vor sich hin. Sie waren ja früh dran, dieses Jahr und sollten eigentlich schon fertig sein? Ähnlich in der Tonne. Letztes Jahr habe ich Algen zugefüttert, aber dieses Jahr finde ich keine. Kann es auch an der Hitze liegen? Oder dass es doch zu viele sind? Fehlbildungen oder tote Quappen sehe ich keine. Es werden auch Frösche fertig, aber es dauert eben.

Abgesehen davon gibt es aber noch eine weitere Komplikation. Wir haben das Pachtgrundstück, auf dem die Tonne steht, verloren, weil der Eigentümer das Grundstück bebauen will. Das heißt, ich kann die Tonne dort nächstes Frühjahr nicht mehr aufstellen.

Wir haben jetzt vor, sie an unsere angrenzende Grundstücksstelle zu stellen, aber weder wissen wir, ob da genug Sonne ist, noch, ob die Frösche das annehmen. Dazu kommt noch, dass auf dem Pachtgrundstück natürlicher Baumbestand wächst, auch Himbeer- und Brombeerhecken, einen riesigen Laubhaufen etc. , was wir in unserem Garten schwer in dieser Form realisieren können, obwohl wir uns schon um Naturnähe bemühen. Und der Eigentümer des Grünstücks scheint nicht so drauf zu sein, dass er da in irgendeiner Form Rücksicht nehmen würde. Der wird alles platt machen, fürchte ich. Von daher weiß ich nicht, wie es weitergehen soll.

Lio
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Ich pusche mich mal, vielleicht fällt ja jemandem was Intelligentes ein. Ich würde vor allem gerne wissen, ob ich ein Crowding-Problem habe oder nicht. Denn wenn, wäre es ein Leichtes, die Quappen ein bisschen zu verteilen. Aber ich will ungerne eingreifen, auch nicht so minimal, ich nehme es da schon sehr genau. Deshalb sollte das schon dem "Notfall" vorbehalten sein. Ziel wäre schon, möglichst vielen Fröschen einen Start zu ermöglichen.

Lio
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Ranita »

Hallo Lio,

ich habe es vielleicht schon an anderer Stelle erzählt:
In einem fast ausgetrockneten Entwässerungsgraben habe ich im Frühling Grasfrosch-Laich entdeckt und nach Rücksprache mit dem hiesigen Artenschutzexperten umgebettet. Es waren mehrere Laichballen, und laut seiner Aussage eine kritische Phase. Ich habe ein Biotop am Ortsrand als Ziel gewählt, und nach Rückfrage, ob ein Garten auch in Ordnung sei ("wenn weder Molch noch Libellenlarve vorhanden sind") auch ein Schraubglas voll in meinem frisch angelegten Kübelteich.

Ich erzähle das deshalb, weil aus diesem Schraubglas vermutlich hunderte Kaulquappen erfolgreich geschlüpft sind, und ich bald ein Platzproblem hatte. Ich habe dann zuerst vom Kübelteich in den Mini-Folienteich teilweise umgesetzt, und von dort dann bei weiterem Wachstum in die Miniteiche unseres Kleingartens.
Es gab eine irre hohe Überlebensrate, aber ich hab mir dementsprechend viel Mühe gegeben. Wasser gewechselt bzw. teilweise ausgetauscht (im Kübelteich, war nur dort notwendig), mit Algen und zerstoßenem Katzenfutter gefüttert und natürlich dauernd beobachtet.
Ich habe keinen Kannibalismus beobachtet, aber einige Kaulquappen waren kleiner als andere. Todesfälle habe ich erst bei abgeschlossener Metamorphose beobachtet (ein oder zwei im Wasser, einige weitere sind an Land ausgetrocknet oder an was anderem gestorben).

Die Entwicklung war aber unterschiedlich schnell: Im flachen Folienteich sind die Hüpferlinge früher raus, sie waren kleiner, aber "froschiger". Im tieferen Kübelteich (der weniger Sonne abbekommt) waren die Kaulquappen später dran, sind dafür größer geworden, waren aber noch unfertiger beim ersten Landgang, teils mit Schwanz und glitschig. Sehr interessant.

Fazit:
Für Laubfrösche würde ich mich wahrscheinlich mindestens so ins Zeug legen (bei uns ist schon Grasfrosch selten), aber das hängt natürlich von deiner Zeit und Einstellung ab.
Ich glaube, ich konnte durch meine Maßnahmen den Crowding Effekt abmildern oder umgehen.

Wenn ich jetzt im Garten noch auf einen kleinen Frosch stoße, freue ich mich wie verrückt. Bin sehr gespannt, wie viele das Erwachsenenalter schaffen. Falls sie dann im richtigen (auch eher kleinen) Teich laichen, muss ich noch mal mit Experten besprechen, ob ich den Laich dort lasse, oder wegen Libellenlarven und Molchen, die dort sind, wieder umsiedeln muss.

Vielleicht kann ein Experte hier was dazu sagen, was bei dir am besten wäre.
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Normalerweise sollten die Laubfrösche jetzt alle umgewandelt sein. Crowding kann sein, aber eine Ferndiagnose ist sehr schwierig. Ist die Form der Kaulquappen normal oder sehen sie von oben betrachtet eher dreieckig aus? Auch könnte es an zu wenig Nahrung liegen. Wenn du sie etwas verteilen kannst, würde ich das machen. Das schadet den Kaulquappen nicht, solange es am neuen Ort nicht mehr Fressfeinde hat.

Es ist sehr schade, dass du das Grundstück nicht mehr hast. Aber wo die Tonne steht, ist eher zweitrangig, solange sie nicht im Schatten sein wird. Laubfrösche sind sehr agil, was die Neubesiedlung von Teichen anbelangt. Da sollte das Umplatzieren der Tonne das kleinste Problem sein. Grösserer Einfluss wird das Verschwinden der Pflanzen und Strukturen haben. Kann man mit dem Eigentümer nicht reden, dass er wenigstens etwas stehen lässt?
Jan Meyer
Froschnetz
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