Umgesiedelte Frösche
- Wasserfrosch
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Mir ist es nun doch gelungen, dank dem Froschnetz, meine Qaulquappen zu bestimmen. Es konnten ja nur Wasserfrösche sein, ich hab ja nichts anderes im Teich. Also haben sie gelaicht. Trotz allen Unkenrufen hier im Froschnetz. Es ist mir gelungen meine Frösche erfolgreich umzusiedeln. Ein tolles Froschhabiat ist für kein Tier atraktiv, wenn drei Katzen den ganzen Tag herumschleichen, oder Kleinkinder den ganzen Tag mit dem Käscher drin rumwühlen. Ich habe den Tieren ein besseres zuhause geboten,und sie haben sich trotz Umsiedlung fortgepflanzt.Selbst wenn es ein...Krötenknast sein sollte, sie haben es schön, und meine kleine Tochter darf nicht an den Teich, nicht mal in die Nähe!!!!! Um es auf den Punkt zu bringen. Es ist immer besser die Kinder bei den Eltern zu lassen, aber wenn diese ihre Kinder mißhandeln müssen sie von den Eltern weg. Ich habe mit den Fröschen nichts anderes gemacht und bin immer auf Widerstand gestossen.aber es war doch der richtige Weg.Wollte es nur mal gesagt haben. Gruß
Das freut mich für Dich.
P.S. der Begriff Krötenknast ist das Fachwort für einen umzäunten Teich welcher als Ersatzleichgewässer für Erdkröten angelegt wurde, weil der Herkunftsteich vernichtet wurde oder werden soll. Die Strategie ist, dass so ein paar zum Ablaichen gezwungen werden und die Juveniele daraus eine neue Population bilden während die Alte langsam aber sicher wegen fehlender Reproduktion zugrunde geht.
Vor ca.15 Jahren habe ich einen solchen Versuch miterlebt:
Erster Frühling: 2856 Erdkröten wurden in den Knast gesetzt.
Es wurden ca 60 Schnüre gezählt (Laichverweigerung)
Zweiter Frühling:ca 1000 Tiere wurden nur noch gefunden und umgesetzt
Es wurden ca 250 Schnüre gezählt (sofern man die wirklich noch zählen kann)
Ab dem Dritten Jahr wurde auf einen Zaun um den Teich verzichtet, da man mit ersten Laichwanderer aus dem Jahr 1 rechnete.
Eine Laich schnur wurde gezählt.
Heute laicht keine einzige mehr im Ersatzweiher (zu schattiger Standort) und die gesamte Population ist zugrundegegangen!!!!
Eine Zweite besser geplante Umsiedlung mit Quappen war erfolgreicher.
Situation: ein privater Löschweiher musste einem Haus platz machen, als Ausgleich durften wir einen Teich ca 1km in Zuwanderrichtung ausheben und bekahmen 1.5 Jahre Zeit.
Umgesetzt wurden nur frischgeschlüpfte Quappen von 3 Schnüren (die hängen noch an der "Schnur"), da beschädigte Laichschnüre gerne verpilzen.
Die Quappen wurden in einem eingehänkten Netz freindfrei aufgezogen, so dass nahe zu 100% die Metamorphose erreichten.
Heute (4Jahre später) laichen 200-300 Tiere. (ein Teil ist sicher von der "alten Population" bei ihrer Wanderung gleich am neuen Ortgeblieben oder nach der vergeblichen Teichsuche auf dem Rückweg von den rufenden Männchen zum ablaichen animiert worden.)
So viel zu meinen Umsiedlungserfahrungen.
Wie bereits erwähnt, bin ich froh, dass es bei Dir doch noch zu einem erfolgreichen Ende kommt. Ich hoffe es stabilisiert sich über jahre eine kleine Population, an der Du Freude haben kannst.
(Eigentlich müsste man noch den Genaustausch ermöglichen um nachhaltig die Population zu erhalten, jedoch steht dies jezt noch nicht im Vordergrund)
Gruss Alex
P.S. der Begriff Krötenknast ist das Fachwort für einen umzäunten Teich welcher als Ersatzleichgewässer für Erdkröten angelegt wurde, weil der Herkunftsteich vernichtet wurde oder werden soll. Die Strategie ist, dass so ein paar zum Ablaichen gezwungen werden und die Juveniele daraus eine neue Population bilden während die Alte langsam aber sicher wegen fehlender Reproduktion zugrunde geht.
Vor ca.15 Jahren habe ich einen solchen Versuch miterlebt:
Erster Frühling: 2856 Erdkröten wurden in den Knast gesetzt.
Es wurden ca 60 Schnüre gezählt (Laichverweigerung)
Zweiter Frühling:ca 1000 Tiere wurden nur noch gefunden und umgesetzt
Es wurden ca 250 Schnüre gezählt (sofern man die wirklich noch zählen kann)
Ab dem Dritten Jahr wurde auf einen Zaun um den Teich verzichtet, da man mit ersten Laichwanderer aus dem Jahr 1 rechnete.
Eine Laich schnur wurde gezählt.
Heute laicht keine einzige mehr im Ersatzweiher (zu schattiger Standort) und die gesamte Population ist zugrundegegangen!!!!
Eine Zweite besser geplante Umsiedlung mit Quappen war erfolgreicher.
Situation: ein privater Löschweiher musste einem Haus platz machen, als Ausgleich durften wir einen Teich ca 1km in Zuwanderrichtung ausheben und bekahmen 1.5 Jahre Zeit.
Umgesetzt wurden nur frischgeschlüpfte Quappen von 3 Schnüren (die hängen noch an der "Schnur"), da beschädigte Laichschnüre gerne verpilzen.
Die Quappen wurden in einem eingehänkten Netz freindfrei aufgezogen, so dass nahe zu 100% die Metamorphose erreichten.
Heute (4Jahre später) laichen 200-300 Tiere. (ein Teil ist sicher von der "alten Population" bei ihrer Wanderung gleich am neuen Ortgeblieben oder nach der vergeblichen Teichsuche auf dem Rückweg von den rufenden Männchen zum ablaichen animiert worden.)
So viel zu meinen Umsiedlungserfahrungen.
Wie bereits erwähnt, bin ich froh, dass es bei Dir doch noch zu einem erfolgreichen Ende kommt. Ich hoffe es stabilisiert sich über jahre eine kleine Population, an der Du Freude haben kannst.
(Eigentlich müsste man noch den Genaustausch ermöglichen um nachhaltig die Population zu erhalten, jedoch steht dies jezt noch nicht im Vordergrund)
Gruss Alex
- Froschnetz
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Hallo Wasserfrosch
Toll, dass deine Frösche abgelaicht haben.
Vielleicht bin ich missverstanden worden, aber ich habe nie gesagt, dass eine Umsiedlungsaktion immer misslingen muss. Es kann auch Erfolge geben. Ich bin jedoch noch immer der Meinung, dass gewisse Verhaltensweisen deiner Frösche auch auf das Umsiedeln zurückzuführen sind. Gewisse sind ja auch abgewandert. Das muss aber nicht heissen, dass dann gar keine laichen. Sie laichen vielleicht später, weniger oder sogar ganz normal. Eigentlich ist alles möglich, das kommt auch auf die Individuen drauf an.
Bei Freisetzungen von Grasfröschen, die im Frühjahr in der Kläranlage angeschwemmt wurden, weil sie auf der Laichwanderung in die Strassenschächte gefallen sind, konnte ich während der letzten Jahre das Laichverhalten beobachten. Einige Tiere haben nach dem Freilassen (auch Pärchen) direkt den Teich verlassen. Etwa 2/3 sind mindestens eine Nacht geblieben und einige haben teilweise auch abgelaicht, einzelne sofort, die meisten in der Nacht. Von etwa 80 freigesetzten Tieren gab es dann 12 Ballen. Es kann bei einzelnen Tieren funktionieren, bei anderen wieder nicht. Grasfrösche sind jedoch einiges leichter umzusiedeln als Erdkröten. Einen direkten Vergleich diesbezüglich zwischen Grasfrosch und Wasserfrosch habe ich allerdings nicht. Eine Umsiedlung ist allerdings immer mit einem Risiko behaftet und sollte nur vorgenommen werden, wenn andere Massnahmen nicht möglich sind. Das war in deinem Fall ja nicht möglich, daher verurteile ich deine Aktion auch nicht. Es ist jedenfalls lobenswert, dass du dich so für die Frösche einsetzt.
Ich hoffe, dass du bald eine starke Population in deinem Teich hast, die über lange Zeit bestehen kann. Viel Glück!
Toll, dass deine Frösche abgelaicht haben.
Vielleicht bin ich missverstanden worden, aber ich habe nie gesagt, dass eine Umsiedlungsaktion immer misslingen muss. Es kann auch Erfolge geben. Ich bin jedoch noch immer der Meinung, dass gewisse Verhaltensweisen deiner Frösche auch auf das Umsiedeln zurückzuführen sind. Gewisse sind ja auch abgewandert. Das muss aber nicht heissen, dass dann gar keine laichen. Sie laichen vielleicht später, weniger oder sogar ganz normal. Eigentlich ist alles möglich, das kommt auch auf die Individuen drauf an.
Bei Freisetzungen von Grasfröschen, die im Frühjahr in der Kläranlage angeschwemmt wurden, weil sie auf der Laichwanderung in die Strassenschächte gefallen sind, konnte ich während der letzten Jahre das Laichverhalten beobachten. Einige Tiere haben nach dem Freilassen (auch Pärchen) direkt den Teich verlassen. Etwa 2/3 sind mindestens eine Nacht geblieben und einige haben teilweise auch abgelaicht, einzelne sofort, die meisten in der Nacht. Von etwa 80 freigesetzten Tieren gab es dann 12 Ballen. Es kann bei einzelnen Tieren funktionieren, bei anderen wieder nicht. Grasfrösche sind jedoch einiges leichter umzusiedeln als Erdkröten. Einen direkten Vergleich diesbezüglich zwischen Grasfrosch und Wasserfrosch habe ich allerdings nicht. Eine Umsiedlung ist allerdings immer mit einem Risiko behaftet und sollte nur vorgenommen werden, wenn andere Massnahmen nicht möglich sind. Das war in deinem Fall ja nicht möglich, daher verurteile ich deine Aktion auch nicht. Es ist jedenfalls lobenswert, dass du dich so für die Frösche einsetzt.
Ich hoffe, dass du bald eine starke Population in deinem Teich hast, die über lange Zeit bestehen kann. Viel Glück!
Jan Meyer
Froschnetz
Froschnetz
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Vielen lieben Dank, für eure Zuschrift. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ohne das Froschnetz, hätte ich es nie geschafft, daß sich die Frösche hier wohl fühlen. Also,Fakt ist,durch tägl.Beratungngen und Hilfestellungen, seitens Froschnetz, ist es mir gelungen, ungeliebte Frösche, glücklich umzusiedeln. Danke W.F.