Herpetokolloquium der KARCH

Am 6. Dezember 2014 findet wie jedes Jahr im Dezember am Naturhistorischen Museum in Bern das 21. Herpetokolloquium statt. Es erwarten Sie wieder zahlreiche spannende Vorträge zu Amphibien und Reptilien der Schweiz.

Das Kolloquium sei jedem Amphibien und Reptilien Interessierten wärmstens empfohlen. Jedermann ist herzlich willkommen.

Programm 21. Herpetokolloquium: PDF

Die Amphibien sind unterwegs

Erste Wasserfrösche 2014Der sehr milde Winter hat schon früh einzelne Amphibien aus ihren Winterverstecken hervorgelockt. So konnten in der ersten Januarhälfte regelmässig Wasserfrösche beim Sonnenbaden beobachtet werden, welche sonst am Teichboden überwintern.

Nachdem die Temperaturen nun weiter gestiegen sind, gepaart mit strahlendem Sonnenschein und grösserer Tageslänge, wurden vermehrt Frösche aktiv. So konnten in Muri b. Bern in einem Teich 6 Wasserfrösche gefunden werden. Von der Karch wurden ebenfalls erste wandernde Amphibien gemeldet. Froschzäune sollte jetzt kontrolliert und wenn nötig erstellt werden. Regen in einer milden Nacht kann Grasfrösche und Molche aus ihren Winterverstecken hervorlocken. Die Erdkröten sind eher etwas später unterwegs.

Gelbbauchunke, Lurch des Jahres 2014

GelbbauchunkeDie Gelbbauchunke (bombina variegata) gehört zu den stark gefährdeten Arten der Schweiz so wie in weiten Teilen Europas. Um die Öffentlichkeit auf den starken Rückgang dieser Amphibienart aufmerksam zu machen hat die Deutsche Gesellschaft für Hertpetologie und Terrarienkunde (DGHT) die Gelbbauchunke zum Lurch des Jahres 2014 gewählt.

Die Gelbbauchunke leidet vor allem durch den Verlust an für sie geeigneten Gewässern. In den letzten Jahren sind über 50% der bekannten Vorkommen erloschen. Die Gelbbauchunke ist auf kleine, flache und sehr sonnige Tümpel angewiesen, die regelmässig austrocknen. Nur in diesen nahezu feindfreien Tümpeln können die Larven überleben. Da solch kleinen Tümpel wenig Beachtung geschenkt wird, fallen sie oft „Verschönerungsmassnahmen“ zum Opfer und werden aufgefüllt. Ursprünglich lebten die Gelbbauchunken in dynamischen Landschaften wie Flussauen und nassen Rutschhängen. Da diese Landschaften nur noch selten anzutreffen sind, haben sie sich die Unken teilweise auch die Zivilisation zu Nuten gemacht und leben in Landschaften, in denen der Mensch für Dynamik sorgt, wie Abbaugebieten, unbefestigten Wegen mit tiefen Wagenspuren oder auch Waffenplätzen. Durch die Neugestaltung von geeigneten Gewässern konnten der Gelbbauchunke neue Lebensräume geschaffen oder bestehende erhalten werden. Trotzdem liegen die Bestände immer noch weit unter den ursprünglichen Vorkommen.

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