Laubfroschlaich in Regentonne

Amphibien im Gartenweiher und andere künstliche Gewässer
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Roman hat geschrieben: Mo, 01.11.2021 13:25 Hallo Lioba,
danke für deine ausführlichen Beiträge.
Und danke auch an alle die antworten.
Sehr spannend !
Gruß
Roman
DAnke für die Rückmeldung, freue ich mich immer drüber....

Lio
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Also, ich kann die Kaulquappen tatsächlich am Montag nach München bringen. Wenn ich ernsthaft geglaubt hätte, dass das eine Option ist, hätte ich mich schon früher drum gekümmert.

Jetzt frage ich mich natürlich, was ich beim Transport beachten muss, und wie ich die Kaulquappen noch die letzten zwei Nächte schützen kann. Deckel habe ich über Nacht immer schon aufgesetzt, allerdings mit "Luftloch", da immer noch die Äste drinstehen. Ich würde die Tonne versuchen, irgendwie einzupacken. Oder kann es da ein Problem mit Sauerstoff geben, wenn ich sie quasi luftdicht verschließe? Und wie kriege ich sie im Auto am besten transportiert? Habe keine größeren Gefäße mit Deckel.

Also falls jemand Ideen hat, jederzeit gerne.

Lio
Roman
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Roman »

BRAVO !
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Naturfreund Spessart
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Naturfreund Spessart »

Ohne Sauerstoff sterben die Kaulquappen.

Gutes gelingen, ich jedoch würde nicht so eine Aktion machen, das ist die Natur. Trotzdem Hut ab.
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Naturfreund Spessart hat geschrieben: Fr, 05.11.2021 18:04 Ohne Sauerstoff sterben die Kaulquappen
.

Wie meinst du das? Der Sauerstoff ist doch im Wasser. Ich hab die Tonne jetzt abgedeckt, das Wasser friert schon an, inzwischen, wenn man es nicht macht. Davon werden sie jetzt hoffentlich nicht ersticken.
Gutes gelingen, ich jedoch würde nicht so eine Aktion machen, das ist die Natur. Trotzdem Hut ab.
Das respektiere ich. Ich vertreibe auch nicht die Ringelnatter aus der Tonne. Trotzdem gibt es eine Reihe von guten Gründen, sich in diesem Fall Mühe zu geben und ich bin froh, dass ich die Chance überhaupt bekommen habe.

Lio
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Naturfreund Spessart
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Naturfreund Spessart »

Wenn die Kaulquappen im Auto im geschlossenen Behählter transportiert werden, erwärmt sich das Wasser und der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt. Daher nur mit Luftlöcher transportieren. Wenn Kaulquappen im Sommer in warmen Wasser leben kann man auch beobachten das diese öfter an die Oberfläche müssen um Luft zu schnappen zusätzlich haben sich in diesem Stadium schon die Kiemen zurückgebildet.

Ich würde auch darauf achten, dass der Behälter nicht zu stark hin und her schwappt. Das ist auch eher unnatürlich und die Quappen sind das denke ich nicht gewohnt.

Mehr kann ich dazu leider nicht sagen da ich keine Erfahrung mit "Tiertransporten" habe.

Viel Glück

Freundliche Grüße
Maximilian
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Danke für den Tipp und die Anteilnahme, Maximilian.

Ich hab jetzt die Tonne mit der Hand ausgeschöpft. Es waren noch 6 Quappen drin, zwei mit kleinen Hinterbeinchen. Die Quappis sind jetzt "zwischengelagert" in einem Zuber, den habe ich in die Sonne gestellt, in der Tonne hätten sie jetzt auch Sonne. Das Wasser ist eisekalt und wird sich nicht so schnell erwärmen, schätze ich. Über Nacht kommen sie frostgeschützt in unsere Garage. Auch habe ich noch einen kleinen Babyfrosch aufgelesen, der in der Natur sicher auch keine Chance hätte. Der kommt auch mit, habe ich beschlossen. Der sitzt jetzt in einem kleinen provisorischen Terrarium, ich hoffe, er hält durch, weil füttern kann ich ihn ja nicht. Falls ihr dazu noch Tipps habt, jederzeit gerne.

Über die Fahrt habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und freue mich nicht gerade darauf. Termin in der Auffangstation ist um 14 Uhr, Fahrtzeit rechne ich jetzt mal ca. 45 Minuten. Ich werde die Quappen auf zwei Hariboboxen aufteilen, Durchmesser 22 cm Höhe 19em. Die kann man gut verschließen, oben kommen kleine Luftlöcher rein, größere Behälter habe ich leider nicht. Ich hab noch eine zweite Wassertonne stehen, da kann ich notfalls noch kaltes Wasser zugeben, falls das Wasser im Zuber schon zu sehr erwärmt ist. Die Behälter kommen nochmals in ein Gefäß, das man besser fixieren kann, das Ganze hinter den Sitz. Die Schunkelei macht mir auch Sorgen, ich werde versuchen, zu polstern, aber sie werden ordentlich durchgerüttelt werden, egal wie vorsichtig ich fahre. Ich kann einfach nur hoffen, dass sie das aushalten.

Der Unteren Naturschutzbehörde habe ich eine Mail geschrieben und die Bürgermeisterin ist auch informiert (wir sind eine sehr kleine Gemeinde). Mehr kann ich nicht tun, denke ich.

Viele Grüße

Lio
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Naturfreund Spessart
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Naturfreund Spessart »

Und hats geklappt? Hast du mal Fotos gemacht, habe noch nie so "alte" Kaulquappen gesehen.

Freundliche Grüße
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Und hats geklappt? Hast du mal Fotos gemacht, habe noch nie so "alte" Kaulquappen gesehen.
Danke der Nachfrage! Fotos? Weiß jetzt gar nicht, vielleicht von den Behältern. Da sieht man aber wahrscheinlich von den Quappen nicht viel. Unterscheiden sich optisch aber nicht von den anderen. Zwei hatten schon Hinterbeinchen, 6 Stück hab ich insgesamt aus der Tonne rausgeholt, eine schien tot zu sein. Sie stellen sich ja gerne tot, aber die hat sich tatsächlich überhaupt nicht mehr gerührt. Hab sie aber
trotzdem vorsichtshalber in die Tonne nebenan.
Die Fahrt war stressig, mitten in der Stadt, Schwabing, tausend Einbahnstraßen, keine Parkmöglichkeit. Der Mann, mit dem ich telefoniert hatte, war krank, alles ziemlich chaotisch. Den Frosch haben sie mir nicht abgenommen, also hab ich ihn schweren Herzens zurück gesetzt. Er wird jetzt wohl erfrieren oder verhungern, war wirklich noch ein Baby. Die Untere Naturschutzbehörde hat mich an die Regierung Oberbayern verwiesen, ganz toll, ich bin ja wirklich korrekt, aber das ist ja dann doch wohl etwas übertrieben. Vor allem sind die Quappen bis dahin erfroren. Das Wasser war eisig.

Also alles in allem, muss ich sagen, überlege ich mir das nächste Mal, ob ich mir den Stress nochmal antue. Die Schunkelei war sicher auch nicht gerade angenehm für die Tiere. Sie waren aber alle wohlauf, und da das Wasser etwas wärmer war, als in der Tonne, auch wieder etwas agiler. Jetzt hoffe ich wenigstens, dass sie die Frösche ordentlich großziehen. Ich werde in den nächsten Wochen mal dort anrufen und nachfragen...

Liebe Grüße
Lio
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Hallo Froschfreunde,

ich sehe, hier ist schon wieder längst reges Treiben. Ich darf mich auch wieder zurückmelden.

Heute Nacht gab es ersten Laich, wieder in der kleineren Regentonne vom letzten Jahr. Fragt mich nicht, warum ausgerechnet immer da, im Wasserbecken wird auch eifrig gebalzt (mindestens zwei rufende Männchen), aber da tut sich noch nichts...Der Laich in der Tonne liegt ziemlich weit oben und ich hoffe, dass weitere Aktivitäten, ihn nicht zerstören. Besteht die Gefahr? Wie immer bin ich besorgt um unsere kleine Population...

Die Frösche in der Auffangstation haben es übrigens nicht geschafft. Zwar hat die Umwandlung gut geklappt, die fertigen Frösche sind dann aber einer nach dem anderen gestorben, warum konnte man mir nicht sagen. Aber ich hatte ja ohnehin schon beschlossen, mir so eine Aktion künftig zu sparen. Dieses Frühjahr sind ja auch die Bedingungen wettertechnisch etwas besser , so dass sie alle fertig werden sollten...

Liebe Grüße

Lio
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Ich noch mal...

kann jemand was dazu sagen? Wir haben hier viel Sand aus den Regenwolken der letzten Tage und Wochen, der sich auch nicht abfischen lässt. Er setzt sich auf die Laichballen, inzwischen haben wir auch im Wasserbecken etwas Laich. Ich hab versucht, den Sand etwas abzuschütteln, aber er setzt sich natürlich immer wieder ab.

Meine Frage nun: Kann das die Entwicklung der Eier stören oder verhindern? Und sollten die Larven schlüpfen, wäre der Sand im Organismus der kleine Quappen schädlich?

Kann/muss ich was tun? Ein paar Einschätzungen und Meinungen würden mich freuen. Ich möchte nicht wieder zusehen, wie der Laich kaputt geht. Das war ja letztes Jahr aus anderen Gründen im Trog schon mal der Fall. Hat jemand außer mir noch das Phänomen?

Liebe Grüße

Lio
Nick
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Nick »

Meinst du den Saharasand, der hier vor Wochen herumgeflogen ist und nach dem Regen überall herumlag?

Ich hatte Nachzügler Laich von Grasfröschen, wo sich ebenfalls dieser Sand abgesetzt hat und tatsächlich ist der viel weniger gut entwickelt gewesen als der Laich vorher. Es ist nur ein Teil der Larven geschlüpft. Woran das liegt weiß ich leider nicht, ob es einfach das Sonnenlicht abschirmt oder besonders sauer ist oder sonst etwas enthält weiß ich nicht. Feststeht er hat die Eientwicklung beeinträchtigt, mehr sogar als Frost. Die Entwicklung der Kaulquappen scheint er allerdings nicht zu beeinträchtigen.

Praxis: Du könntest ja versuchen den Laich vorsichtig mit frischem Wasser abzuspülen und bis zum Schlupf in einem Glas oder so etwas belassen?
Bei mir war so unglaublich viel Grasfroschlaich, dass diese beiden Ballen, die nur teilweise entwickelten nicht ins Gewicht fallen, es ist zwar schade aber Natur, daher habe ich gar nichts gemacht, die beiden kleineren Tümpel bestehen fast nur noch aus Kaulquappen.

EDIT: Ich dachte ich hätte Bilder davon auf dem Handy, aber finde sie nicht. Der Laich wurde milchig und nur die Eier im Inneren schlüpften.
Lioba
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Lioba »

Vielen Dank für deine Antwort, Nick!
Nick hat geschrieben: Do, 05.05.2022 11:14 Meinst du den Saharasand, der hier vor Wochen herumgeflogen ist und nach dem Regen überall herumlag?
Ich bin gar nicht sicher, ob das überhaupt noch Saharastaub ist, normalerweise wird das ja immer angekündigt. Jedenfalls ist es feiner Sand. Und kommt derzeit mit jedem Regen...
Ich hatte Nachzügler Laich von Grasfröschen, wo sich ebenfalls dieser Sand abgesetzt hat und tatsächlich ist der viel weniger gut entwickelt gewesen als der Laich vorher. Es ist nur ein Teil der Larven geschlüpft. Woran das liegt weiß ich leider nicht, ob es einfach das Sonnenlicht abschirmt oder besonders sauer ist oder sonst etwas enthält weiß ich nicht. Feststeht er hat die Eientwicklung beeinträchtigt, mehr sogar als Frost.
Das habe ich befürchtet. Möglicherweise nimmt es auch Sauerstoff. Abspülen geht nicht wirklich, der Sand pappt richtig auf der Gallerte. Das fällt dann auch alles irgendwie auseinander. Sehr blöd. Erschwerend kommt hinzu, dass das Wasser vom Dach in den Trog abgeleitet wird, von daher ist es richtig viel, weil alles, was sich sammelt, da hineingespült wird. Ich hatte schon überlegt, ob ich wenigstens die Tonne abdecken soll über Nacht, aber da die Frösche noch aktiv sind, wollte ich das dann auch nicht.
Praxis: Du könntest ja versuchen den Laich vorsichtig mit frischem Wasser abzuspülen und bis zum Schlupf in einem Glas oder so etwas belassen?
Das bisschen, an dem ich rumgefingert hab, hab ich in ein Gefäß umgefüllt, aber da ich nicht weiß, wie schnell sich das Wasser erwärmt (der Laich braucht ja auch UV-Licht) finde ich es schwierig. Den ganzen Laich rausnehmen, wäre schwierig. Denn davon geht der Sand ja auch nicht weg. Es ist echt ätzend, letztes Jahr gab es schon wenig Laich, dieses Jahr wäre das Wetter besser, und dann dieser Schmarrn. Erfreulich ist aber immerhin, dass dieses Jahr mindestens 5 Frösche quaken (sonst waren es immer nur zwei, oder drei), es ist eine echt heftige Beschallung, meine Nachbarn werden mich irgendwann lynchen...
Die Entwicklung der Kaulquappen scheint er allerdings nicht zu beeinträchtigen.
Das wäre ja auch schon was.
Bei mir war so unglaublich viel Grasfroschlaich, dass diese beiden Ballen, die nur teilweise entwickelten nicht ins Gewicht fallen, es ist zwar schade aber Natur, daher habe ich gar nichts gemacht, die beiden kleineren Tümpel bestehen fast nur noch aus Kaulquappen.
Schön, Grasfrösche habe ich hier schon lange keine mehr gesehen, die sind ja auch bedroht.
EDIT: Ich dachte ich hätte Bilder davon auf dem Handy, aber finde sie nicht. Der Laich wurde milchig und nur die Eier im Inneren schlüpften.
Milchig ist noch nichts, ein paar Eier sind auch schon sichelförmig, aber das heißt ja auch noch nicht, dass sie sich ohne Schaden entwickeln.

Ich werde weiter berichten.

Lio
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Naturfreund Spessart »

Da würd ich echt gern nochmal paar andere Meinungen dazu hören, kann mir echt überhaupt nicht vorstellen das Saharastaub oder eventuell Blütenstaub dem Laich etwas ausmacht, aber ich lass mich auch gerne eines besseren belehren.
Erdkröten und Grasfrösche legen teilweise auch ihren Laich an Stellen oder Bereiche die komplett beschattet oder relativ dunkel sind, habe schon komplett mit Buchen Laub bedeckten Grasfroschlaich gesehen der sich komplett entwickelt hat, unter anderem Erdkrötenschnüre die am Tümpelboden lagen und fast vollständig mit Sand oder Schlamm bedeckt waren, 4 Wochen später wimmelte es vor schwarzen Quapppen.
Oder denkt mal an den Laich von Kreuzkröte oder Gelbbuchunke, die sind auch immer komplett voller Staub/Sand/Schlammpartikel...
:wink:
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Froschnetz
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Re: Laubfroschlaich in Regentonne

Beitrag von Froschnetz »

Mir wäre auch nicht bekannt, dass Saharasand etwas dem Laich anhaben könnte. Ist es wirklich Sand? Aktuell ist sehr viel Blütenstaub in der Luft. Aber der ist sowieso harmlos.
Jan Meyer
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