Herpetokolloquium der KARCH

Am 1. Dezember 2012 findet am Naturhistorischen Museum in Bern das 19. Herpetokolloquium
statt. Es erwarten Sie wieder zahlreiche spannende Vorträge zu Amphibien und Reptilien der Schweiz.

Das Kolloquium sei jedem Amphibien und Reptilien Interessierten wärmstens empfohlen. Jedermann ist herzlich willkommen.

Programm 19. Herpetokolloquium: PDF

Massaker auf der Wiese

Verletzter GrasfroschDie Mahd ist momentan in vollem Gange. Jedes Jahr werden etliche Amphibien und andere Kleinlebewesen dabei verletzt oder getötet. Natürlich kann nicht auf die Mahd verzichtet werden. Eine Wiese bleibt nur durch regelmässiges Mähen erhalten. Mit der richtigen Mähtechnik kann jedoch der Schaden minimiert werden:

  • Unübersichtliche Stellen vorher absuchen
  • Abschnittsweise mähen, von der Mitte nach aussen oder von einer Seite zur anderen statt von aussen ins Zentrum damit die Tiere in die richtige Richtung fliehen können und nicht in der Mitte eingekesselt werden.
  • Messerbalkenmäher oder Sense benützen und keine Kreiselmäher, Fadenmäher oder Motorsense. Bei Rotationsmähwerken werden bis zu doppelt so viele Tiere verletzt.
  • Schnitthöhe mindestens 10 cm

Bester Zeitpunkt bei Trockenheit im Herbst oder Anfang Mai vor dem Landgang der metamorphisierten Amphibien.

Quellen: Karch.ch; Naturtipps: http://www.naturtipps.com/mahd.html

Die Amphibiensaison hat begonnen

Wasserfrösche in Muri BE am 28.2.2012Das ausserordentlich milde Wetter der letzten Tage lockte bereits einige Amphibien aus ihren Winterquartieren. So konnten beispielsweise in Muri BE (CH) seit dem 26.2.2012 einige Wasserfrösche beim Sonnenbaden am Teich beobachtet werden. Die noch treibenden Eisschollen hielten sie nicht davon ab, aus dem Wasser aufzutauchen. Gemäss Meldungen der KARCH sind auch schon Grasfrösche und Erdkröten an anderen Orten der Schweiz gesichtet worden. Im Kanton Luzern seien erste Grasfrösche und im Kanton Baselland sogar schon erster Laich des Grasfrosches gefunden worden. Auch im Forum wird von Beobachtungen von Fröschen und Kröten berichtet.

Für die grosse Amphibienwanderung sind allerdings die Nächte noch zu kalt (teilweise unter dem Gefrierpunkt) und zu trocken. Bei der nächsten milden Nacht (> ca. 5°C) und Regen wird die grosse Wanderung einsetzen. Das könnte bereits am kommenden Wochenende der Fall sein. Die Froschzäune sollten bereits aufgestellt sein und auch schon regelmässig kontrolliert werden. Für die Autofahrer gilt wieder erhöhte Vorsicht beim Queren der Wanderrouten.

Die ersten Amphibienbeobachtungen dieses Jahres sind das allerdings nicht. Bereits am 1. Januar waren einzelne Wasserfrösche in Muri aktiv.

Amphibien auch im Winter aktiv

Die Amphibien halten im Winter nicht einen Winterschlaf sondern eine Winterruhe. Sie suchen sich frostsichere Verstecke auf, in denen sie den Winter mit geringer Aktivität verbringen. Steigen die Temperaturen vorübergehend an, können sie selbst mitten im Winter eine erhöhte Akrivität entwickeln. So konnten beispielsweise am 1. Januar 2012 in Muri bei Bern zwei Wasserfrösche an der Oberfläche eines sonnigen Teichs beobachtet werden, die die schwachen Sonnenstrahlen genossen. Allerdings trauten sie sich dann doch nicht ans Ufer im Gegensatz zum November bei ähnlichen Temperaturen.

Oft reichen ein paar milde Tage und Sonnenschein um einzelne Amphibien und auch Reptilien aus ihren Verstecken zu locken. Die Aktivität bleibt jedoch eingeschränkt, eine Nahrungsaufnahme findet normalerweise nicht statt.

Grasfrösche können auch im Winter aktiver sein. Einige Tiere wandern bereits im Herbst in das Laichgewässer ein, wo sie unter Wasser den Winter verbringen. Manche können sich bereits unter der geschlossenen Eisdecke paaren, die Laichablage folgt jedoch erst im Frühjahr.

Die Witterung der kommenden Woche ist im Flachland eher kühl und von wenig Sonnenschein gezeichnet. Weitere Amphibienbeobachtungen sind daher eher nicht zu erwarten.