Froschsterben

Scweiz: Der strenge Winter ist dem einen oder anderen Frosch zum Verhängnis geworden. In manchen Teichen schwimmen tote Frösche an der Wasseroberfläche, die die Kälte nicht überlebt haben. Seit 10 Jahren war es nie mehr so kalt. Dadurch sind viele Tümpel tief zugefroren. (über 30 cm)
Die Dicke des Eises ist noch das kleinere Problem. Die meisten Teiche sind tief genug, so dass sie nicht durchfrieren (ab 50 cm kein Problem). Viel schlimmer ist die Dauer der Eisbedeckung.
Die Eisschicht verhindert, dass Faulgase entweichen können, die beim Abbau von organischem Material entstehen. Zudem wird der Sauerstoff knapp, da ein Austausch mit der Luft nicht möglich ist und die Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest) keinen mehr produzieren, wenn sie eingefroren sind. Unter einer dicken Eisschicht ist es dazu zu dunkel.
Unser Teich ist seit fast 2 Monaten zugefroren. Das Tauwetter dauert schon seit einer Woche an, doch ist die Eisschicht immer noch 17 cm dick mit 5 cm Wasser darüber (Bild). Das Wasser darunter stinkt stark nach Faulgasen.
Das Problem wird besonders akut, wenn im Herbst viel Laub in den Teich gelangt. Wenn man das Problem im eigenen Teich mildern will, dann sollte man übermässigen Eintrag von altem Pflanzenmaterial verhindern oder abgestorbene Pflanzen im Herbst entfernen. Übertreiben Sie es aber nicht! Die Frösche brauchen eine gewisse Menge Schlamm zum überwintern. Greifen Sie nur im Notfall ein. Schilf oder anderer Röhricht und auch abgestorbene Seerosen sollten nicht entfernt werden. Diese verzögern die Eisbildung und unterstützen den Tauprozess. Das Eis schmilzt zuerst um die Stängel herum und wird dadurch durchlöchert.
Für genügend Sauerstoff können Sie auch sorgen, indem Sie die richtigen Pflanzen in Ihren Tümpel einsetzen. Dies wirkt aber nur solange, dass die Eisschicht nicht zu dick wird, wie oben erwähnt. Bis zu einigen cm Eisdicke produziert die Wasserpest reichlich Sauerstoff. Dadurch wuchert aber die Pflanze auch sehr stark im Sommer, was ein gelegentliches Entfernen nötig macht.
Im einen meiner Teiche, den ich neu angelegt hatte und der noch keine Wasserpest aufwies, sind vor ein paar Jahren 2 Frösche gestorben, während im Teich nebenan mit Wasserpest alle überlebt hatten. Mittlerweile hat es auch dort Wasserpest drin und ich musste keine Toten mehr beklagen (mit Ausnahme diesen Jahres).
Eisfreihalter oder andere Hilfsmittel helfen wenig, da diese nur bei einer dünnen Eisdicke helfen, die aber kein Problem darstellt. Dicke Eisschichten können auch diese nicht verhindern.
Im Notfall kann man im Winter bei sehr dicker und lange andauernder Eisdecke ein Loch ins Eis schmelzen. Mit 2 Liter kochendem Wasser lässt sich ein Loch mit 10 cm Durchmesser 30 cm tief aufschmelzen. Niemals sollte man aber das Loch hacken. Der Lärm setzt die Frösche in Aufregung wodurch deren Sauerstoffbedarf ansteigt, was zum Tod führen kann.
Durch das Loch können die Faulgase entweichen und Sauerstoff kann eindringen. Allenfalls kann zusätzlich mit einem Schlauch Luft in die unteren Schichten eingeblasen werden.