Winterruhe

Langsam begeben sich die Amphibien in ihre Winterverstecke. Dabei legen manche Individuen wie im Frühjahr weite Strecken zurück. Die Wanderung ist aber im Gegensatz zum Frühjahr nicht so spektakulär, da sie sich über einen grösseren Zeitraum verteilt.
Grasfrösche und Kröten suchen sich feuchte, frostfreie Verstecke unter der Erde, während Wasserfrösche auch im Wasser im Schlamm überwintern. Diejenigen, die jetzt noch an warmen Tagen am Wasser zu beobachten sind, werden auch im Teich überwintern. Teilweise wandern auch Grasfrösche schon jetzt zu ihrem Laichgewässer und überwintern dort.

Froschkonzerte

Schweiz: Jetzt hört man sie wieder, die frühsommerlichen Froschkonzerte. Wasserfrösche und die seltenen Laufrösche rufen um die Wette, oder besser gesagt, um ein Weibchen.
Die Laubfrösche gehören zu den lautesten unserer einheimischen Froschlurche. Bei Einbruch der Dämmerung beginnen die wenige Zentimeter grossen Tierchen mit ihrem gewaltigen Konzert und quaken bis nach Mitternacht. Grössere Laubfroschpopulationen können über einen Kilometer weit gehört werden. Wer längere Zeit mitten in einer grossen rufenden Laubfroschansammlung der Musik zuhört, kann schon mal ein etwas taubes Gefühl auf den Ohren entwickeln.
Die Wasserfrösche sind etwas leiser, dafür rufen sie den ganzen Tag über. Vor allem bei schönem, warmem Wetter ist ihre Aktivität am höchsten. Die Spitze der Rufaktivität dürfte aber in den meisten Gegenden überschritten sein. Sie rufen aber im Juni immer noch häufig, teilweise sind sie bis in den September hinein zu hören.
Leiser auf sich aufmerksam machen die Gelbbauchunken. Ihr klagendes „uh-uh“ kann sowohl tagsüber als auch Nachts gehört werden. Allerdings verstummen die meisten Tiere, wenn man sich ihnen nähert, bevor man sie hören kann. Glück hat man, wenn die Unke aus einem Versteck ruft und den Ankömmling nicht sieht.
Die lauteste unserer Kröten, die Kreuzkröte, lässt sich nach Sonnenuntergang hören. Auch sie ist aber sehr empfindlich auf Störungen und verstummt bei Annäherung.
Wer also gratis ins Konzert will, hat jetzt die beste Chance eine wunderbare Komposition zu hören.

Grünfrösche rufen

Schweiz: Noch hört man sie eher verhalten, doch die Rufaktivität der Grünfrösche hat in den letzten Tagen stark zugenommen. Ein Froschkonzert ist es noch nicht, es sind erst einzelne vorlaute Grünfroschmänner, die auf sich aufmerksam machen. Fluglärm oder anderes Brummen begünstigt dabei die Rufaktivität.
Bereits konnte ich auch schon die ersten Wasserfrosch Männchen beobachten, wie sie versuchten, sich ein Weibchen zu ergattern. Diese wollten allerdings noch nichts davon wissen, obwohl deren Eier schon weit fortgeschritten sind (dicke Bäuche). Wer sich auf Laich freut, muss sich allerdings noch in Geduld üben. Der erste Laich ist erst in ein bis drei Wochen zu erwarten.
(Die Angeben gelten wie immer für die tieferen Lagen der Schweiz (500-700 m). In nördlicheren und höher gelegenen Gebieten dauert es entsprechend länger)

Erste Wasserfrösche aus dem Winterschlaf erwacht

Schweiz: Dank des milden Wetters sind jetzt auch die ersten Wasserfrösche aus dem Winterschlaf erwacht. Am 6.3.02 sichtete ich den ersten Wasserfrosch in einem meiner Teiche. Es handelt sich hier interessanterweise um den selben, der auch schon im letzten Jahr der erste war. Damals ist er nur drei Tage später aufgetaucht. Wie auch im letzten Jahr sind sie wiederum relativ früh dran. Mit den ersten Tieren kann im Durchschnitt gegen Ende März gerechnet werden.
Im Gegensatz zu den Grasfröschen, die schon eifrig am Laichen, oder sogar schon fertig sind, werden Wasserfroscheier noch ein Weilchen auf sich warten lassen. Normalerweise beginnt die Paarungszeit Anfang bis Ende Mai.

Amphibien in der Kläranlage

Thun (CH): Die Wandertätigkeit der Amphibien beleibt auch in der ARA Thun nicht unbemerkt. Auf ihrer Wanderschaft gelangen immer wieder Tiere in Schächte, von welche sie dann in die Kläranlage geschwemmt werden. Momentan werden vor allem Grasfrösche und einzelne Molche gesichtet. Etwa 10 bis 20 Tiere finden pro Tag den Weg in den Sandfang der Anlage und von dort via Froschtreppe in den rettenden Kübel. Die Betreiber der Anlage rechnen in den folgenden Tagen gar mit einem Anstieg auf 40 Tiere pro Tag, vor allem dann, wenn es in der Nacht leicht regnen sollte.
(Siehe dazu auch den Bericht von Froggies Reise durch das Kanalsystem in die Kläranlage

Das Laichgeschäft ist in vollem Gange


Laichteppich von Grasfröschen

Schweiz:Das Laichgeschäft ist in tieferen Lagen in vollem Gange. In der letzten Woche mit den warmen und milden Nächten sind viele Grasfrösche zu ihren Gewässern gewandert, nachdem die erste Wanderwelle durch den Kälteeinbruch unterbrochen wurde. Teilweise liegen schon mehrere Quadratmeter grosse Laichteppiche der Grasfrösche in den Tümpeln. Obwohl die meisten Frösche die Gewässer wieder verlassen haben und sich einen Unterschlupf gesucht haben, gelangen immer noch einzelne Nachzügler zu den Gewässern. Ihnen kann scheinbar auch der Schnee nichts anhaben (der allerdings sehr dünn liegt).
Da an einigen Orten die Froschzäune eher spät aufgestellt wurden, sind einige Tiere den Autos zum Opfer gefallen. Zudem hat der kalte Winter viele Opfer gefordert (siehe auch unten). Gerade heute musste ich wieder in einem Waldweiher über 120 (!) tote Frösche zählen. Hoffentlich hat auch hier die Natur die Kraft, die Verluste dieses Winters auszugleichen. Wenn man nebenstehenden Laichteppich sieht, könnte man fast meinen es habe ja mehr als genug Nachwuchs. Doch davon werden auch wiederum nur die wenigsten überleben.

Froschwanderung

Schweiz: Infolge des aussergewöhnlich warmen Wetters können sich bereits erste Frösche auf ihrer Laichwanderung befinden. Dazu gehören vor allem der Spring- und Grasfrosch. Normalerweise tritt die Wanderung erst Ende Februar ein. So wird es zu Laichverlusten kommen, sollte es in diesem Winter nochmals kalt werden, was durchaus möglich ist.
Zudem sind noch einige Tümpel zugefroren und mancherorts sind noch keine Froschzäune aufgestellt, was sich nicht gerade zum Vorteil der Frösche auswirkt. Dieser Winter ist scheinbar den Fröschen nicht wohlgesinnt.

Froschsterben

Scweiz: Der strenge Winter ist dem einen oder anderen Frosch zum Verhängnis geworden. In manchen Teichen schwimmen tote Frösche an der Wasseroberfläche, die die Kälte nicht überlebt haben. Seit 10 Jahren war es nie mehr so kalt. Dadurch sind viele Tümpel tief zugefroren. (über 30 cm)
Die Dicke des Eises ist noch das kleinere Problem. Die meisten Teiche sind tief genug, so dass sie nicht durchfrieren (ab 50 cm kein Problem). Viel schlimmer ist die Dauer der Eisbedeckung.
Die Eisschicht verhindert, dass Faulgase entweichen können, die beim Abbau von organischem Material entstehen. Zudem wird der Sauerstoff knapp, da ein Austausch mit der Luft nicht möglich ist und die Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest) keinen mehr produzieren, wenn sie eingefroren sind. Unter einer dicken Eisschicht ist es dazu zu dunkel.
Unser Teich ist seit fast 2 Monaten zugefroren. Das Tauwetter dauert schon seit einer Woche an, doch ist die Eisschicht immer noch 17 cm dick mit 5 cm Wasser darüber (Bild). Das Wasser darunter stinkt stark nach Faulgasen.
Das Problem wird besonders akut, wenn im Herbst viel Laub in den Teich gelangt. Wenn man das Problem im eigenen Teich mildern will, dann sollte man übermässigen Eintrag von altem Pflanzenmaterial verhindern oder abgestorbene Pflanzen im Herbst entfernen. Übertreiben Sie es aber nicht! Die Frösche brauchen eine gewisse Menge Schlamm zum überwintern. Greifen Sie nur im Notfall ein. Schilf oder anderer Röhricht und auch abgestorbene Seerosen sollten nicht entfernt werden. Diese verzögern die Eisbildung und unterstützen den Tauprozess. Das Eis schmilzt zuerst um die Stängel herum und wird dadurch durchlöchert.
Für genügend Sauerstoff können Sie auch sorgen, indem Sie die richtigen Pflanzen in Ihren Tümpel einsetzen. Dies wirkt aber nur solange, dass die Eisschicht nicht zu dick wird, wie oben erwähnt. Bis zu einigen cm Eisdicke produziert die Wasserpest reichlich Sauerstoff. Dadurch wuchert aber die Pflanze auch sehr stark im Sommer, was ein gelegentliches Entfernen nötig macht.
Im einen meiner Teiche, den ich neu angelegt hatte und der noch keine Wasserpest aufwies, sind vor ein paar Jahren 2 Frösche gestorben, während im Teich nebenan mit Wasserpest alle überlebt hatten. Mittlerweile hat es auch dort Wasserpest drin und ich musste keine Toten mehr beklagen (mit Ausnahme diesen Jahres).
Eisfreihalter oder andere Hilfsmittel helfen wenig, da diese nur bei einer dünnen Eisdicke helfen, die aber kein Problem darstellt. Dicke Eisschichten können auch diese nicht verhindern.
Im Notfall kann man im Winter bei sehr dicker und lange andauernder Eisdecke ein Loch ins Eis schmelzen. Mit 2 Liter kochendem Wasser lässt sich ein Loch mit 10 cm Durchmesser 30 cm tief aufschmelzen. Niemals sollte man aber das Loch hacken. Der Lärm setzt die Frösche in Aufregung wodurch deren Sauerstoffbedarf ansteigt, was zum Tod führen kann.
Durch das Loch können die Faulgase entweichen und Sauerstoff kann eindringen. Allenfalls kann zusätzlich mit einem Schlauch Luft in die unteren Schichten eingeblasen werden.